Liebe Leserin, lieber Leser,
„Ich liebe dich" oder derbe Flüche gehören zu den ersten Wörtern, die man in einer Fremdsprache lernt. Mein erstes italienisches Wort aber war „aiuto" - „Hilfe". Ich war fünf und schrie immer und immer wieder: „Aiuto! Aiuto!" Bei jeder größeren Welle. Wie alle anderen Kinder blieb ich stundenlang im Wasser, bis die Lippen blau waren und meine Mutter mich in einer Mischung aus Sorge und Belustigung ermahnte. Die Kraft der Wellen faszinierte und beängstigte mich zugleich. Erstmals veröffentlichen wir in dieser Ausgabe eine Doppelreportage über 27 Seiten. Unser Autor Andreas Altmann besuchte für mare die Ost- und Westküste der USA und fand Lebenskonzepte, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Menschen, die am Atlantik wohnen, den „alten" Ozean vor Augen, zeigen sich eher rückwärts gewandt, in den Traditionen der europäischen Einwanderer verhaftet. Ganz anders in Kalifornien, am Pazifik: Dort fand Altmann offene, lebenslustige Leute, die voller Energie für einen weiteren Aufbruch steckten.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Nikolaus Gelpke
Am Atlantik bauen die Amerikaner schicke Häuser und pflanzen hohe Hecken. Es gilt das britische Motto: My home is my castle
Am Pazifik richten sich die Menschen eher provisorisch ein. In der Tradition der Pioniere: Immer bereit zum Aufbruch!
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