Im Kielwasser

Das Beste zum Schluss

Gegenwind im Paradies

Was, wenn zwei fanatische Eltern ihre Kinder zur Weltumsegelung an Bord bitten - Traum oder Folter? Vor zwei Jahren machten zwei baskische Brüder, die nach 17 Jahren Bordleben endlich genug hatten und an Land wollten, Schlagzeilen. Das Gegenbeispiel: Kym Erdmann, Sohn des wohl berühmtesten deutschen Weltumseglers. Dreieinhalb Jahre war er alt, als Vater Wilfried und Mutter Astrid 1976 von Neuseeland aus in See stachen. Zur Einschulung des Sohnes wollte man wieder in Düsseldorf sein, doch bis dahin galt es, mit der zehn Meter langen "Kathena faa" 20422 Seemeilen zurückzulegen. Zu den größten Gefahren auf See gehörte ein Taifun. Er hieß zum Verdruss der Eltern "Kim" und forderte auf den Philippinen 65 Menschenleben. Dann war da der Angriff von Piraten mit Schießerei nördlich von Borneo: Kym Erdmann weiß noch heute, wie die Eltern schrien: "Duck dich ins Cockpit!" Zu Kym Erdmanns frühen Erinnerungen gehört ein Barrakuda, den der Fünfjährige mit Dreizack und lebendem Köder fischte. Fußball spielen lernte er am Strand. Als Schulkind konnte Kym Knoten wie den Palstek, ihm konnte man das Ruder überlassen, und im Spiel "Reversi", mit dem die langen Tage an Bord verkürzt wurden, war er den Freunden später überlegen. Wer diese Seereise nachlesen will: Wilfried Erdmann: "Gegenwind im Paradies", Verlag Delius und Klasing, Neuauflage 2000, 22,80 Mark. tli

Neues Leben aus dem Wasser

Frauen, denen die Klinik-Atmosphäre für die Geburt zu unnatürlich ist, haben außer den eigenen vier Wänden noch eine andere Alternative: das Meer. Sie gebären ihr Baby stehend in 35 Grad warmem Meerwasser. Neben der Hebamme sind hier und da auch Delfine zugegen. Die zutraulichen Tiere tasten dabei mit ihrem Sonar Mutter und Kind ab. Cornelia Enning, Expertin für Wassergeburten, geht davon aus, dass die Delfine das Kind positiv beeinflussen. Sie hält Ozeangeburten auch für sinnvoll, weil die Babys in ein vertrautes Ambiente hi-neingeboren würden. Salzwasser sei dem Fruchtwasser sehr ähnlich und werde von der Lunge resorbiert, falls das Baby zu früh zu atmen beginnt (siehe auch in diesem Heft Seite 94). Die Geburt im Meer ist in einigen Kulturen altbekannt. Bis heute wird sie in Japan, der Karibik und auf Hawaii praktiziert. Ausgebildete Hebammen entbinden dort Frauen aus aller Welt. Agenturen organisieren den Geburtstourismus, der schnell an die 10 000 Mark kostet. Billiger wird die Salzwassergeburt in einer deutschen Klinik - mit Meersalz im Pool. hw

Internet: www.annahospital.de/gyngeb/wageb.html


Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 26. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.

mare No. 26

No. 26Juni / Juli 2001

Aus der Redaktion

Aus der Redaktion

Mehr Informationen
Vita Aus der Redaktion
Person Aus der Redaktion
Vita Aus der Redaktion
Person Aus der Redaktion