Liebe Leserin, lieber Leser,
das Meer war zwei Mal schneller. Ich segelte 1987 mit ein paar Franzosen im herbstlichen Wattenmeer der Bretagne. Beim ersten Mal kreuzten wir zu langsam und genau vor unseren Augen schlossen sich die Schleusentore eines Hafens. Dieser wird beim Höchststand der Flut so gesichert, dass die Schiffe während der Ebbe nicht trocken fallen. Wir aber waren draußen und segelten müde weiter, auf durch den kalten, dunklen Nieselregen. Der nächste war ein offener Hafen. Wir ankerten im tiefen Wasser des weiten Beckens. Mit dem Beiboot ruderten wir an Land und entspannten bei einigen Gläsern Bier. Erst nach drei, vier Stunden kehrten wir zur Hafenmole zurück. Unser Beiboot, das wir zuvor daran festgemacht hatten, schwamm nicht mehr, es hing von der Mauer. Denn der Meeresspiegel war inzwischen um etliche Meter gefallen. Die Ruder und Rettungswesten trieben im ruhigen Wasser des Hafenbeckens. Alles wurde gerettet, nur der Skipper redete mit uns den ganzen Abend kein Wort mehr.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Nikolaus Gelpke
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