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mare No. 65

Erscheinungsdatum: 28.11.07
ISBN: 978-3-936543-55-1
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Produktdetails

Liebe Leserin, lieber Leser,

mein Traum war sieben Meter lang und aus Sperrholz. Ich war 17 Jahre alt. Zu fünft verbrachten wir den Sommer auf diesem winzigen, hellblauen Segelboot an den Küsten Korsikas und Sardiniens. Abends ankerten wir in Buchten, und drei Leute schliefen aus Platzgründen am Strand. Wir lebten außerhalb der Zivilisation und frei von Zeit und Verpflichtungen. In jenem Sommer beschloss ich, eines nahen Tages über den Atlantik zu segeln und dann immer weiter. Ich hatte die Direktheit des Seins erfahren und war infiziert. Vom Virus, im Jetzt zu leben. Auch die Erkenntnis, dass ich beim Segeln immer allein die Verantwortung für mein Handeln trug, reizte mich als jungen Menschen. Viele Jahre und Träume später hatte ich das Boot gebaut, ich war bereit. Doch da kam die Idee für die Zeitschrift. mare und die Familie wurden zum Lebensinhalt. Ich bin nicht ausgestiegen. Und lebe dennoch ganz im Hier und Jetzt. Außerdem übernehme ich so für viele weitere Menschen Verantwortung. Abgesehen davon, dass wir immer davon träumen, was wir nicht leben, bin ich - wie die Redaktion dieses Heftes - der Überzeugung, dass man kein Urteil darüber fällen darf, wie jemand sein Dasein gestaltet.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Nikolaus Gelpke

Die mare-Reportage

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Unser Bild vom Mittelmeer ist geschönt. Zu viele Maler und Dichter feiern die Idylle und lassen uns vergessen, dass der Mediterran ein unbarmherziger Ort sein kann

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Sklaven in die Karibik, Zucker nach Deutschland, Glasperlen nach Afrika – das lukrative Dreieck der Afrikanisch-Brandenburgischen Compagnie. Ihr Vorposten steht noch heute

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Der Internationale Seegerichtshof in Hamburg ist die letzte Instanz, wenn die Interessen von Nationen auf See kollidieren

Essay

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Das Meer ist in seiner Konkretheit das perfekte Antidot gegen Zweifel – und gegen Größenwahn: Es lehrt uns gleichzeitig Bescheidenheit und Optimismus

Leben

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Was heißt hier „Flucht“? Der Abschied ist ein Aufbruch, ein Wagnis, der erste Schritt in ein selbstbestimmtes Leben. 21 Fragmente der Identität des Aussteigers

Aussteiger II: Das Paradies auf Probe

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Kombüse

Mops und Kater

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Wirtschaft

Reservetank im Untergrund

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Weil wir nicht in jeder politischen Krise und bei jedem Hurrikan zur Geisel der Ölförderländer werden wollen, legen wir in norddeutschen Salzstöcken gigantische Vorräte an

Der Highway der Weltwirtschaft

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Im globalen Fernverkehr zwischen Ost und West ist die Straße von Malakka die wichtigste Passage

Hier spricht der Kapitän

Hans Gert Franzkeit, TS „Braunschweig“

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Wer erzählt die besten Geschichten vom Meer? Menschen, die den Ozean erlebt haben.

Kultur

Tanz doch auf der Flosse des Haifischs!

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Der Dichter Nikos Kavvadias fuhr als Funker zur See und hat während seiner Freiwachen das Meer besungen – offen und schonungslos wie sonst kaum jemand. Ein Porträt

Die patente Diva

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Der Filmstar Hedy Lamarr war eine Hollywoodgöttin – mit einem Nebenjob. Im Zweiten Weltkrieg meldete sie ein Patent an, das seiner Zeit weit voraus war

Seefahrers Unruh

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mare und taznord luden zum Wettschreiben ein – und 235 Autorinnen und Autoren schickten ihre Geschichte über das Meer. Die beste, fand die Jury, kam von einem 19-jährigen Studenten aus dem unterfränkischen Großeibstadt

Wissenschaft

Rochen

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Der elegante Nurflügler ist ein Erfolgsmodell der Evolution, Hunderte Millionen Jahre alt. Erst die Fischerei unserer Tage bringt ihn in Gefahr