Liebe Leserin, lieber Leser,
wo Erdöl im Spiel ist, geht es um hohe Gewinne, es gibt aber auch Verlierer. So erlebten es auch unsere Reporter bei den Recherchen zu dieser Ausgabe. Autor Oliver Driesen stieß bei seinen Recherchen über die Tiefseetaucher der norwegischen Ölplattformen auf eine scheinbar heile Welt. Im von der Industrie finanzierten Norwegischen Ölmuseum in Stavanger fand er neben einer Taucherglocke die beruhigende Hinweistafel, die Öltaucher stünden in der Druckkammer „unter ständiger medizinischer Überwachung". In Wirklichkeit starben bei den riskanten Arbeiten in großer Tiefe viele der Taucher. Die meisten Überlebenden sind geistig und körperlich so geschädigt, dass sie jetzt gegen den Staat und die Ölfirmen klagen - wegen vorsätzlicher Körperverletzung. Driesen schildert in fünf Porträts die schier unglaublichen Leidensgeschichten der ehemaligen Öltaucher.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Nikolaus Gelpke
Miskitos, die Küstenindianer Nicaraguas, leben vom Meer. Sie tauchen nach Langusten – und fischen nach Kokain
Wo stapelten sich Kalbfleisch, Käse und Schinken zum ersten Cordon Bleu? Auf dem Atlantik? Oder am Rhein?
Mit ihrem riesigen Ölterminal verdienen die Shetlands ein Vermögen. Dafür leben sie mit dem Risiko, das jeder Supertanker bringt
Ölkatastrophen zerstören Leben, und das lastet auf dem Menschen. Mit dem Waschen verölter Seevögel glaubt er, Buße zu tun
Wieso Erdöl? Meeröl müsste es heißen oder Pflanzenöl. Denn der Brennstoff entsteht aus den Algen vergangener Ozeane
Petrologen stoßen unter dem Kaspischen Meer auf Öl. Wer darf es fördern? Wer kontrolliert die Pipeline? Ein Fall von Ölfieber
Jagd auf den Wal bedeutete vor allem Jagd auf sein Öl. Tran brannte in Lampen und schmierte die Zahnräder der Industrie
Tankerkönig Onassis belieferte die Welt mit zweierlei Treibstoff: für Motoren und Fantasien. Aus dem Leben eines Lebemanns
Für die Tiefseetaucher der Ölkonzerne war der Einsatz in der Nordsee wie Krieg: Verstümmelung und Tod gehörten zum Berufsrisiko
Der Raubfisch als Chiffre für das Wilde und Ungezähmte: ein Zug durch Bars, die mit Verruchtheit locken
Jeder Pinselstrich ist erlebt: Wie der Expeditionsmaler an Bord der „Dagmar Aaen“ die Nordostpassage sieht