Liebe Leserin, lieber Leser,
die Geschichte der schicksalhaften Jagd Kapitän Ahabs nach dem weißen Wal ist nicht so sehr ein Abenteuerroman; letztlich liest sie sich als ein Programm zur politischen und geostrategischen Situierung der noch jungen USA – die Parabel über den schon damals und seither weltbestimmenden missionarischen Anspruch der Vereinigten Staaten. Über das Selbstbewusstsein eines Staates, sein Selbstverständnis von Freiheit und Auserwähltheit in die Welt zu tragen. Sein Einfluss manifestiert sich auch in der deutschen Geschichte: Gudrun Ensslin wies in Stammheim ihren Mitinsassen zur Kodierung die Namen der Schiffscrew zu; Baader etwa war Ahab und Meins war Starbuck. Der frühere „Spiegel“-Chefredakteur und intime RAF-Kenner Stefan Aust erklärte mare-Autor Christian Schüle die Hintergründe dieser radikalen Lesart von Melvilles Roman. Doch lassen Sie sich überraschen, wo und wie wir dem weißen Wal sonst noch begegneten.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Nikolaus Gelpke
Alljährlich legt in Florida ein Luxusdampfer zu einer etwas anderen Kreuzfahrt ab. An Bord sind ein Dutzend Heavy-Metal-Bands. Ihre Fans zahlen nicht nur für die Musik, sondern auch für das eigentlich unbezahlbare Gefühl, noch einmal jung zu sein
1881 unternahm der französische Science-Fiction-Schriftsteller Jules Verne eine Seereise nach Wilhelmshaven. Die Fahrt in den Kriegsmarinehafen trug ihm den Ruf eines Spions ein
Meer und Seefahrt prägen den Beginn der literarischen Karriere des jungen Augsburger Dichters Bertolt Brecht
Alex Webb, einer der großen Fotografen unserer Tage, kennt die Karibik wie kaum ein anderer. Seit vielen Jahren dokumentiert er das Leben der Menschen auf den Inseln. Für den neuen mare- Bildband schuf er Bilder aus einem unbeständigen Paradies
Ein französischer Marschall erobert die Insel Menorca und wird zum gefeierten Helden in seiner Heimat. Aber weniger für den Sieg als für sein cremiges Mitbringsel: die Sauce Mayonnaise
Wie bekommt man das Salz aus dem Meerwasser? Diese Frage trieb einen Schweizer Religionslehrer vor 250 Jahren um. Er baute im Labor eine geheimnisvolle Maschine
Kugelige, anmutige Wesen, dünner als ein Haar und prächtig-schön unterm Mikroskop sind die Coccolithophoriden. Die Mikroalgen bevölkern zu Myriaden unsere Meere, und sie leisten unschätzbare Dienste. Die Würdigung einer Kleinigkeit
In dieser Folge gerät unser Kolumnist Maik Brandenburg außer sich über geschenkte Reiseandenken, bekennt sich außerdem zum Neuheidentum und erklärt seine guten Gründe, sich vor Gauchos und Thaiboxern zu fürchten
Die intensive Lektüre von „Moby-Dick“ offenbart, dass es sich hierbei nicht nur um einen Abenteuerroman handelt. Er erweist sich auch als hochpolitisches Bekenntnis zur jungen USA
Die Rote-Armee-Fraktion gab sich Anfang der 1970er Jahre Decknamen, die aus „Moby-Dick“ stammten. Versuch einer Erklärung
Von der literarischen Welt nicht mehr beachtet, schrieb Herman Melville einsam sein fast vergessenes Opus maximum „Clarel“
Vor 50 Jahren wurde ein präparierter Finnwal als Attraktion durch Europa gekarrt. Unser Autor begab sich auf die Suche
Der Magnum-Fotograf Erich Lessing begleitet 1954 die Dreharbeiten zu John Hustons Verfilmung von „Moby-Dick“. Seine Bilder sind nicht nur Fotografie-, sondern auch Filmgeschichte
1974 verließen die letzten Kumpel die Insel Hashima vor der japanischen Hafenstadt Nagasaki. Tausende lebten hier auf kleinstem Raum, um Kohle für die aufstrebende Industrienation zu fördern. Ein früherer Bewohner will das Andenken an Hashima bewahren