Lieferbar

mare No. 82

Erscheinungsdatum: 01.10.10
ISBN: 978-3-936543-77-3
Jetzt mare abonnieren
8,50 €
Lieferbar
Verfügbarkeit: Auf Lager
mare badge

Produktdetails

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Geschichte der schicksalhaften Jagd Kapitän Ahabs nach dem weißen Wal ist nicht so sehr ein Abenteuerroman; letztlich liest sie sich als ein Programm zur politischen und geostrategischen Situierung der noch jungen USA – die Parabel über den schon damals und seither weltbestimmenden missionarischen Anspruch der Vereinigten Staaten. Über das Selbstbewusstsein eines Staates, sein Selbstverständnis von Freiheit und Auserwähltheit in die Welt zu tragen. Sein Einfluss manifestiert sich auch in der deutschen Geschichte: Gudrun Ensslin wies in Stammheim ihren Mitinsassen zur Kodierung die Namen der Schiffscrew zu; Baader etwa war Ahab und Meins war Starbuck. Der frühere „Spiegel“-Chefredakteur und intime RAF-Kenner Stefan Aust erklärte mare-Autor Christian Schüle die Hintergründe dieser radikalen Lesart von Melvilles Roman. Doch lassen Sie sich überraschen, wo und wie wir dem weißen Wal sonst noch begegneten.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Nikolaus Gelpke

Die mare-Reportage

„It’s only a short way to the pool deck  if you wanna rock ’n’ roll“

„It’s only a short way to the pool deck if you wanna rock ’n’ roll“

Alljährlich legt in Florida ein Luxusdampfer zu einer etwas anderen Kreuzfahrt ab. An Bord sind ein Dutzend Heavy-­Metal-Bands. Ihre Fans zahlen nicht nur für die Musik, sondern auch für das eigentlich unbezahlbare Gefühl, noch einmal jung zu sein

Politik

Ein Abenteuer namens Wilhelmshaven

Ein Abenteuer namens Wilhelmshaven

1881 unternahm der französische Science-Fiction-Schriftsteller Jules Verne eine Seereise nach Wilhelmshaven. Die Fahrt in den Kriegsmarinehafen trug ihm den Ruf eines Spions ein

Essay

Aber am Ende – das Meer!

Aber am Ende – das Meer!

Meer und Seefahrt prägen den Beginn der literarischen Karriere des jungen Augsburger Dichters Bertolt Brecht

Leben

Poesie des Überlebens

Poesie des Überlebens

Alex Webb, einer der großen Fotografen unserer Tage, kennt die Karibik wie kaum ein anderer. Seit vielen Jahren dokumentiert er das Leben der Menschen auf den Inseln. Für den neuen mare- Bildband schuf er Bilder aus einem unbeständigen Paradies

Kombüse

Der Name der Sauce

Der Name der Sauce

Ein französischer Marschall erobert die Insel Menorca und wird zum gefeierten Helden in seiner Heimat. Aber weniger für den Sieg als für sein cremiges Mitbringsel: die Sauce Mayonnaise

Wissenschaft

Der Faust von Sankt Gallen

Der Faust von Sankt Gallen

Wie bekommt man das Salz aus dem Meerwasser? Diese Frage trieb einen Schweizer Religionslehrer vor 250 Jahren um. Er baute im Labor eine geheimnisvolle Maschine

Die Kleinodien der Ozeane

Die Kleinodien der Ozeane

Kugelige, anmutige Wesen, dünner als ein Haar und prächtig-schön unterm Mikroskop sind die Coccolithophoriden. Die Mikroalgen bevölkern zu Myriaden unsere Meere, und sie leisten unschätzbare Dienste. Die Würdigung einer Kleinigkeit

Kolumne

Notizen einer Landratte, 5.

Notizen einer Landratte, 5.

In dieser Folge gerät unser Kolumnist Maik Brandenburg außer sich über geschenkte Reiseandenken, bekennt sich außerdem zum Neuheidentum und erklärt seine guten Gründe, sich vor Gauchos und Thaiboxern zu fürchten

Kultur

Die Geschichte des amerikanischen Walkampfs

Die Geschichte des amerikanischen Walkampfs

Die intensive Lektüre von „Moby-Dick“ offenbart, dass es sich hierbei nicht nur um einen Abenteuerroman handelt. Er erweist sich auch als hochpolitisches Bekenntnis zur jungen USA

„Moby-Dick“ decoded

„Moby-Dick“ decoded

Die Rote-Armee-Fraktion gab sich Anfang der 1970er Jahre Decknamen, die aus „Moby-Dick“ stammten. Versuch einer Erklärung

Das Epos des Zollbeamten

Das Epos des Zollbeamten

Von der literarischen Welt nicht mehr beachtet, schrieb Herman Melville einsam sein fast vergessenes Opus maximum „Clarel“

Grosser Fisch, wo bist du?

Grosser Fisch, wo bist du?

Vor 50 Jahren wurde ein präparierter Finnwal als Attraktion durch Europa gekarrt. Unser Autor begab sich auf die Suche

Viel Wind um wenig Action

Viel Wind um wenig Action

Der Magnum-Fotograf Erich Lessing begleitet 1954 die Dreharbeiten zu John Hustons Verfilmung von „Moby-Dick“. Seine Bilder sind nicht nur Fotografie-, sondern auch Filmgeschichte

Wirtschaft

Die Geisterinsel

Die Geisterinsel

1974 verließen die letzten Kumpel die Insel Hashima vor der japanischen Hafenstadt Nagasaki. Tausende lebten hier auf kleinstem Raum, um Kohle für die aufstrebende Industrienation zu fördern. Ein früherer Bewohner will das Andenken an Hashima bewahren