Liebe Leserin, lieber Leser,
mare-Geschichten brauchen Salzwasser. Doch als dieser niederländische Fotograf mit seiner Mappe bei mir im Büro stand, wusste ich, dass wir eine Ausnahme machen würden. Kadir van Lohuizen warb für ein ungewöhnliches Projekt. Er wollte Flüsse von der Quelle bis zur Mündung ins Meer fotografieren - und zwar ohne festes Thema, das seinen Blickwinkel einengen würde. 1996 hatte er seine erste Reise zum Niger gemacht. Weitere Flüsse folgten.
In der Redaktion entstand die Idee, die Ströme dieser Welt mit einem außerordentlichen Schwerpunkt zu würdigen. Einmal nicht ein Thema aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachten, sondern einfach sechs Wege zum Meer aus der Sicht eines Fotografen zeigen. Auf 75 Seiten, in Schwarzweiß. Die Geschichten dazu sollte die mare-Redaktion selbst liefern.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Nikolaus Gelpke
Die unbehausten Meeresschnecken sind bunt und schön. Achtung, schrille Farben stehen im Tierreich für: giftig!
Spaniens Künstler brauchten Geld, die Kolonien in Amerika Gemälde. Eine lukrative wie riskante Handelsbeziehung
Der russische Winter hat den Fluss erstarren lassen, ein Schiff steckt fest im sibirischen Eis – und mit ihm die gesamte Mannschaft. Bisher galt das Prinzip Hoffnung. Doch dieses Mal scheint alles fraglich: Ob Boot und Crew je wieder aus Surgut wegkommen?
Das Donauland ist ein Kulturraum, an dem sich Okzident und Orient trafen. Türkische Hinterlassenschaften finden sich bis nach Donaueschingen, deutsche Reminiszenzen im Donaudelta. Eine Spurensuche von der Quelle bis zur Mündung.
Nachdem sich die Quellflüsse des Amazonas das schmale Band der Anden hinabgestürzt haben, vereinigen sie sich zum wasserreichsten Fluss der Welt. Nur mit Schiffen sind die Siedlungen erreichbar. Und nur auf dem Wasserweg erfährt man die Wunder der Natur
Vier Menschen, vier Lebensalter, vier Beziehungen zum größten Fluss Westafrikas: Ein Kind erkundet seine Magie; eine junge Fischerfrau macht Urlaub vom Fluss; eine Architektin baut sich ein Haus am Wasser; eine greise Demonstrantin blickt zurück
Bemerkenswert, wie US-Amerikaner die Lebensader ihres Kontinents sehen: vorzugsweise in sehnsuchtsvoller Rückwendung zur Zeit der Raddampfer. Die Mississippi-Anrainer wissen wenig über die Binnenschiffe, die jährlich 500 Millionen Tonnen Ladung abliefern
Für Tibets Buddhisten ist der Fluss auch Wolke, Regen und Meer. Vor allem aber heiliges Buch. Sie lösen Worte in Wasser, drucken Verse auf Wellen und lassen den Jangtse erzählen. Vom Kreislauf des Lebens, von der Reise zum Ozean der Weisheit
Von sibirischen Türstehern, amerikanischen Tornados, tibetischen Kreislaufproblemen, von Schoßhunden in Rumänien, von brasilianischem Zeit-Verlust und Umwegskrämern in Niger
Ceviche, Perus Nationalgericht, schmeckt auch den Gästen des Restaurants „Chicama“ in New York
In Singapur begegnet Joseph Conrad dem Mann, der ihn zu seiner berühmtesten Romanfigur inspiriert: Lord Jim
Auch im 21. Jahrhundert bleibt der Guss von Schiffsschrauben ein archaischer Prozess mit ungewissem Ausgang