Im Kielwasser

Von sibirischen Türstehern, amerikanischen Tornados, tibetischen Kreislauf­proble­men, von Schoßhunden in Rumänien, von brasilianischem Zeit-Verlust und Umwegskrämern in Niger

Donau

Auf einer Donaufähre in Rumänien. Ich warte, dass das rostige Schiff ablegt. Es regnet. Kleine Hunde umringen mich, ich wühle in meinen Tüten nach Essbarem. Große Hunde kommen angelaufen. Ein Welpe versucht, auf meinen Schoß zu klettern. Ich fange an, Pumpernickel mit Champignon-Paste zu bestreichen. Die Rumänen werden mich für eine wahnsinnig gewordene Touristin halten. Egal. Ich schmiere und schmiere Brote. Überall Augen, die zu sagen scheinen: Nimm mich mit. Ich kann nicht. Und erinnere mich an die Frau in Marokko, die mir ihr kleines Mädchen schenken wollte, eingewickelt in dreckige Tücher. Ich kann nicht, sagte ich auch damals. Und denke heute noch daran. Wieder zu Hause, trete ich dem rumänischen Tierschutzverein bei. Und habe ein schlechtes Gewissen. zob


Niger

In einem Reisebüro in Niamey, Hauptstadt Nigers. Die letzten
 1000 Kilometer des Flusses nach Nigeria möchte ich von oben sehen. „So, hier ist Ihre Verbindung: Niamey Abflug 10.15 Uhr, Paris Ankunft …“ Paris? „Von Niger ins Nachbarland Nigeria gibt es keine direkte Verbindung.“ Gut, vielleicht über Benin (das liegt neben Nigeria)? Nein? Togo (das liegt neben Benin)? Nein? Bei der Elfenbeinküste (noch einmal zwei Länder weiter und einen Tag später): Bingo. jur


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mare No. 37

No. 37April / Mai 2003

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