Liebe Leserin, lieber Leser,
Verantwortung zu übernehmen bedeutet, das Leben zu gestalten, über die Beziehung zu Mitmenschen, sich selbst gegenüber oder in einem Unternehmen. Das führt auch zu nachhaltigem Glück. Die Redewendung „Jeder ist seines Glückes Schmied“ gilt sicherlich nicht absolut, aber dies nur dem Zufall oder den Umständen zuzuschreiben ist widerlegt. Die italienische Hauptstadt Rom weist 30 bis 40 Prozent mehr Sonnenstunden im Jahr auf als Stockholm, und folglich werden das auch für die Stimmung wichtige Vitamin D und das Zufriedenheit fördernde Hormon Serotonin in Rom vermehrt ausgeschüttet. Zudem ermöglicht die gleichmäßigere Verteilung von Sommer und Winter in Italien einen stabileren Lebensrhythmus, und Aktivität im Freien erleichtert das Sozialleben. Und doch sind in Schweden, überhaupt in Skandinavien, die Bewohner glücklicher. Denn in Ländern mit weniger Sonnenlicht entwickeln die Menschen kulturelle Strategien, um die Nachteile auszugleichen und trotzdem glücklich zu sein. Sie haben gelernt, das Beste aus jeder Jahreszeit zu machen. Sie gestalten ihr Leben aktiv, schufen soziale Sicherungssysteme, die eine gerechtere Vermögensverteilung und ein großes Vertrauen in Regierung und öffentliche Einrichtungen begünstigen. Dieser Erkenntnis wollten wir nachgehen, und so reisten mare-Autor Christian Schüle und die Fotografin Aliona Kardash zu den Stockholmer Schären, die mit ihrem Naturidyll die perfekte Kulisse für das schwedische Glück bilden.
Auch ich stelle mich ab dieser Ausgabe weiterer Verantwortung und konzentriere mich von nun an intensiv auf die nachhaltige Zukunft des mareverlags, ganz nach dem schwedischen Modell. Denn wir haben begonnen, den Verlag von der jetzigen GmbH & Co. OHG in eine Genossenschaft umzuwandeln!
Um dieser Aufgabe in Zukunft gerecht zu werden, gebe ich die Chefredaktion dieses Magazins nach über 28 Jahren und 170 Ausgaben ab an Karl Spurzem und Dimitri Ladischensky, die als Duo die redaktionelle Verantwortung übenehmen. Ich weiß mare somit in den allerbesten Händen. Zudem gebe ich auch die Leitung des Buchprogramms ab an Judith Weber, die schon seit zwei Jahren das Programm verantwortet. 170 Ausgaben lang begleitete ich jeden Fotoauftrag, las jedes Manuskript, prüfte jedes Layout des Magazins, entschied über Buchcover und Papierqualitäten oder beteiligte mich an der Programmgestaltung. All dies und noch viel mehr wird mir unendlich fehlen, vor allem das gemeinsame Erarbeiten aller Publikationen mit den wunderbarsten, klügsten und kreativsten Menschen, die ich kenne.
Ihnen danke ich für Ihr Vertrauen und Wohlwollen über all diese Jahre und wünsche mir nur eines: dass wir es gemeinsam meistern, den Verlag mit all seinen wunderbaren Menschen und seinen zeitlosen und hochqualitativen Produkten als Genossenschaft in eine sichere Zukunft zu führen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Nikolaus Gelpke
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