Liebe Leserin, lieber Leser,
Sehnsucht wächst exponentiell mit der Entfernung und dem Grad der Verliebtheit. Das erfuhr ich, als ich mit knapp 20 Jahren Abend für Abend auf den nebligen kanadischen Atlantik blickte, nach Osten, hin zu meiner großen Liebe. Ich wohnte bei Elisabeth Mann Borgese, in diesem kleinen Haus am Meer in Nova Scotia, und hörte an solchen Tagen nur das einsame Nebelhorn draußen vor der Bucht. Und so fing ich an zu schreiben. Jede Zeile half, und jeder abgeschickte Brief war voller Hoffnung und Erwartung und erleichterte mein Herz voller Heimweh. Noch viel aufregender und erfreulicher war es, wenn ich am entfernten, an der Landstraße nach Halifax gelegenen Sammelbriefkasten ihre Antworten erhielt. Der unüberwindliche Ozean stand zwischen uns – und so erging es Tausenden und Abertausenden Menschen in den letzten Jahrhunderten. Liebesbriefe waren die einzige Möglichkeit, Ängste, Hoffnungen, Freud und Leid ganz intim dem gerade einzig geliebten Menschen mitzuteilen und somit gleichsam Raum und Zeit zu überwinden.
Über das größte Riff der Welt, das Great Barrier Reef vor Australien, werden wir wahrscheinlich sehr bald nur noch einen Nachruf schreiben können. mare-Wissenschaftsredakteur Jan Keith wollte sich nicht auf Sekundärquellen verlassen und reiste nach Australien – und fand, neben viel Angst und Pessimismus, auch ein wenig Hoffnung. Wissenschaftler aus der ganzen Welt arbeiten dort an Strategien, das Riff zu erhalten, wenn auch nur einen Teil, denn wirklich aufzuhalten ist der Vorgang, der durch Erwärmung des Wassers infolge der Klimaveränderungen die Riffe tötet, nicht. Das kann nur die Politik, wir Wähler, also wir Menschen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Nikolaus Gelpke
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