Liebe Leserin, lieber Leser,
hinter Gibraltar war die Welt zu Ende. „Non plus ultra“, „Nicht mehr weiter“, soll Herakles dort an seine Säulen geschrieben haben. Dahinter begann das Dunkelmeer, wo ewige Nacht herrschte und jedes Schiff verloren war. Die Menschen standen an der portugiesischen Küste, blickten westwärts und erschauderten jahrhundertelang bei der Vorstellung, über den Horizont hinaus zu segeln. Sie wussten nicht, was dort auf sie wartete. Sie konnten es nur vermuten, der Glaube bestimmte ihr Denken. Und die Seekarten zeigten das Mittelmeer im Zentrum. Es war wörtlich und geografisch die Mitte des Bewussten, des Lebens.
Dann kam das Jahr 1492. Kolumbus überquerte den Atlantik und berichtete nach seiner Rückkehr von der Realität. 1507, nur 15 Jahre später, veröffentlichte der deutsche Kartograf Martin Waldseemüller seine berühmte Weltkarte – mit der östlichen Küstenlinie Amerikas und mit Ahnungen der Westküste der Landenge bei Panama. Und wieder nur 35 Jahre darauf, 1542, segelte der Portugiese Juan Cabrillo bereits Amerikas Westküste hinauf bis nach Kalifornien. Einen historischen Wimpernschlag nach der Sichtung Amerikas endete somit der Glaube, die Mythen starben und das Wissen begann.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Nikolaus Gelpke
Die Vereinigten Arabischen Emirate wissen, dass ihnen das Öl ausgeht. Damit auch in der Zukunft alles wie geschmiert läuft, haben sie eine Alternative entdeckt: das Meer
Der österreichische Jude Berthold Storfer organisierte im Auftrag der Nazis Schiffstransporte, um Juden nach Palästina zu bringen. Er rettete Tausende vor dem Konzentrationslager
Im Sommer 1980 machten sich 125 000 Kubaner auf den Weg ins Exil nach Florida. Sie wurden zu Stützen der Gesellschaft. Unter US-Präsident Trump kocht die Debatte über sie wieder hoch
Jahrhundertelang hielt das Meer als Metapher dafür her, Weltanschauungen zu vermitteln. Heute hat es ausgedient
Am Anfang war das Fleisch, so viel steht fest. Alles andere zur Entstehung des Hamburgers ist umstritten. Hat er seinen Ursprung tatsächlich im Hamburger Hafen, wie eine Theorie sagt?
Manche nannten sie die „berühmteste Puffmutter der Ägäis“. Wer war die Frau, die als „Madame Hortense“ in Nikos Kazantzakis’ Roman „Alexis Sorbas“ Weltruhm erlangte, wirklich?
Der Brotaufstrich The Gentleman’s Relish ist seit Queen Victorias Zeiten ein Symbol der britischen Elite. Wie ist das möglich?
Seekarten veränderten die Welt. Im 16. Jahrhundert sprengten sie das mittelalterliche Bild von der Erde. An die Stelle von Mythos trat Wissen. Was hat das mit uns Menschen gemacht?
Der Thüringer August Heinrich Petermann war im 19. Jahrhundert der bedeutendste Kartograf. Er verhalf Gotha dazu, das Weltzentrum der Geografie zu werden. Ein einziger Irrtum des visionären Genies aber führte etliche Arktisfahrer in den Tod
Unser Kolumnist Maik Brandenburg fuhr kürzlich im Zug, wo ihm das Denken über Wichtiges leichtfällt, und traf auf ein vorlautes Kind, das Walforscher werden will. Er nahm die Herausforderung des kleinen Störenfrieds an
Welthits wie „Waterloo“ oder „Dancing Queen“ machten Abba unsterblich. Geschrieben wurden sie in einem Häuschen auf der einsamen Schäreninsel Viggsö vor Stockholm
Die Bilder des italienischen Kunstfotografen Massimo Vitali überraschen mit scheinbar Alltäglichem: Er nimmt aus fünf Meter Höhe extrem hoch aufgelöste Bilder von Menschen an Stränden auf. Die Effekte sind für die Betrachter höchst bemerkenswert
Veta la Palma ist eine Aquakulturfarm im Delta des Guadalquivir in Andalusien. Sie arbeitet besonders schonend. Die Fische gedeihen hier beinahe wie in freier Wildbahn
Es ist ein Naturphänomen, das bisher von der Forschung kaum beachtet wurde – Süßwasserquellen im Meer. Nun gibt es erste Ideen, sie kommerziell für die Trinkwassergewinnung zu nutzen