Liebe Leserin, lieber Leser,
damals nannte ich sie Fräulein Sidler. Anfang der siebziger Jahre suchte ich nach jedem ausgelesenen Buch ihren Rat. „Wenn dir der Roman gefallen hat, dann lies als nächstes diesen.“ So kam es, dass ich mit 14 Jahren ein Buch nach dem anderen von Erich Maria Remarque verschlang. Nie wieder las ich später in seinem Werk, aber als Jugendlicher prägten mich seine eindringlichen Geschichten, sie sind als Bilder und Gedanken bis heute fest in mir verankert.
So auch die Bars oder der Hafen der portugiesischen Hauptstadt in „Die Nacht von Lissabon“, dem für mich stärksten seiner vier Exilromane: Das Meer stellte und stellt die letzte Hoffnung dar für Emigranten, Flüchtlingen vor Unrechtsregimen.
Ohne Meer gab es auch vor den Schergen des Dritten Reiches kaum einen sicheren Ort. Ohne Schiffspassagen hätten wahrscheinlich weder Willy Brandt, Hilde Domin, Sebastian Haffner, Max Brod oder Gottfried und Brigitte Bermann Fischer überlebt. Der Fotograf Stefan Moses porträtierte sie und viele weitere deutsche Emigranten, die über die See entkamen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Nikolaus Gelpke
Ein altehrwürdiges Grandhotel an der Südküste Irlands hat die besten Zeiten hinter sich. Gäste kommen noch selten, aber die Tische sind gedeckt wie ehedem. Die Einwohner meiden das Hotel, sie fürchten sich vor den Geistern, die darin hausen
Bleiben oder gehen? Diese Frage stellte sich Tausenden Deutschen, die unter der Verfolgung der Nazis zu leiden hatten. Viele von ihnen entschieden sich für die Flucht über Meere und kulturelle Grenzen. Fotograf Stefan Moses setzte die Heimkehrer ins Bild
Kaum ein ziviles Schiff war im Zweiten Weltkrieg auf dem Meer sicher. Nur portugiesische Kabeljaufischer wagten sich auf den offenen Atlantik. Ihre „Weiße Flotte“ schrieb Kriegsgeschichte
Vom idealen Meer der Romantik bis zum heutigen Urlaubs-Selfie – das Meer war stets eine Projektionsfläche unserer Sehnsüchte
Ein philippinischer Schiffskoch pendelt zwischen Europa und Fernost und grundverschiedenen kulinarischen Ansprüchen
Der Trend an Chinas Badestränden: die Verhüllung des Gesichts
Für kross gebratene Fischlarven lassen Bewohner von Neuseelands Südinsel alles andere links liegen
Menschen und die meisten Säugetiere verdursten, wenn sie Salzwasser trinken. Nicht so das Tammar-Wallaby, eine Känguruart
Jahrhundertelang verhinderte der Stolz der Seefahrtsnationen die Festlegung der Grenze zwischen West und Ost auf dem Globus. Erst vor gut 130 Jahren einigten sie sich auf einen Nullmeridian
In dieser Folge hat unser Kolumnist Maik Brandenburg die Nase voll von Meeresgerüchen, erfindet einen neuen altehrwürdigen Beruf und erläutert uns den Zusammenhang von Ambra und Salbei
In einem Karussell auf der Île de Nantes scheinen sich Tiefseeungeheuer im Kreis zu drehen. Aber sie sind vielmehr die Produkte einer höchst kreativen künstlerischen Vision
Goethe war hingerissen von den Abenteuern seines weltreisenden Zeitgenossen Alexander von Humboldt und dessen Südamerikaberichten. Am liebsten wäre der Dichter wohl selbst gereist, aber es blieb bei sichereren Kopfreisen im heimischen Weimar
Ein Muschelfischer in der holländischen Oosterschelde wird erst arbeitslos, dann besinnt er sich auf das buchstäblich Naheliegende: Er erntet Meeresalgen, die er an Spitzenköche in den Niederlanden verkauft. Nun ist sein Name in aller Gourmets Munde
Seltene Fische Indonesiens erleiden oft ein trauriges Schicksal: Sie werden zu Tausenden gefangen, in enge Bassins geworfen, mit Antibiotika gefüttert und nach Hongkong verschifft, wo sie in den Schauaquarien von Luxusrestaurants auf ihr Ende warten