Liebe Leserin, lieber Leser,
bei Sturm bleibt man im Hafen. Sturm herrscht laut Beaufortskala ab 80 km/h. Mit Windstärke 12, definiert ab 117 km/h, endet diese Windskala. Ab dann ist Orkan, und kein Schiff sollte sich auf dem offenen Meer in Gefahr begeben, dachte ich jedenfalls. Doch am 23. August 1992 lief eines aus dem Hafen von Miami aus. Und fatalerweise ohne mich. Weil ich glaubte, „Andrew“ sei der englische Prinz, der Miami besuchte, nachdem ich auf dem stummen Fernseher abends in Miami Beach gelesen hatte: „Andrew is coming.“ So verbrachte ich noch einen Abend an Land. Doch als ich am nächsten Morgen, durch das allgegenwärtige Fenstervernageln und den Evakuierungsaufruf aufmerksam geworden, meinen Irrtum bemerkte, war Hurrikan „Andrew“ schon nah und das Schiff schon weg. Mein Hotel verlor das Dach, die Fensterscheiben barsten, und ich verbrachte nach dem Kollaps des Zimmers die weitere Nacht auf meinen Expeditionskisten in der Besenkammer. Ich kann nur erahnen, welchen Gewalten und Ängsten die Menschen in New Orleans vor fünf Jahren ausgesetzt waren. Der niederländische Fotograf Kadir van Lohuizen besuchte seit der Katastrophe immer wieder die Opfer von „Katrina“.
Nikolaus Gelpke
Vor fünf Jahren schlug der Hurrikan „Katrina“ New Orleans und erzwang den Exodus Hunderttausender Einwohner. Bis heute leben viele von ihnen in unfreiwilliger Diaspora
Er investiert und verliert Millionen, wälzt Gesetzestexte und verhandelt mit Stammesführern, nur um einen eigenen Staat zu gründen. Psychogramm einer seltenen Obsession
Im Lauf des 19. Jahrhunderts gerät das Aquarium vom Modell eines Idylls zum Sinnbild menschlicher Gesellschaft
Wild und schroff und windumtost liegt die Bretagne am „Ende der Welt“. Wie wenige andere Küstenstriche formt der Atlantik die Bewohner der Halbinsel zu stolzem Eigenwille
Wie Jacques Tati 1952 einen stillen Badeort zum Schauplatz einer der schönsten Komödien der Filmgeschichte machte
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In der Kargheit der weiten Kiesebenen von Dungeness an Englands Südküste, in der Nachbarschaft eines Atomkraftwerks, legte der britische Filmemacher Derek Jarman einen Garten an, der voller Poesie und herber Schönheit ist
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Ein gutes Jahrzehnt lang profitierte die maritime Wirtschaft vom Boom des globalisierten Welthandels. Aus und vorbei. Die aktuelle Finanz- und Konsumkrise sorgt für ständig sinkende Frachtraten, leere Schiffe und eine Baisse der Logistikkurse