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mare No. 162

Erscheinungsdatum: 02.02.24
ISBN: 978-3-86648-451-1
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Produktdetails

Liebe Leserin, lieber Leser,
kurz vor den Azoren war ich zum Glück unter Deck, wollte mich gerade in der Koje ausruhen, da hörte ich sie. Die Klicklaute von Delfinen. Ich kannte sie schon aus der Fernsehserie „Flipper“, und so stieg ich rasch an Deck und fragte die Mitsegler, wo die Tiere seien. Aber niemand wusste von Delfinen, nur ich hatte sie gehört. Nach einer Minute tauchten sie vor dem Bug auf. Der hölzerne Rumpf hatte akustisch reagiert wie ein Saiteninstrument und übertrug ihre Gespräche …

Gespräche? Wir können die Laute von Walen heutzutage noch viel differenzierter und klarer mit Unterwasser­mikro­fonen, sogenannten Hydrofonen, hören und aufzeichnen. Aber sind selbst die komplexen und inzwischen von der Wissenschaft in ihrer eigenen Struktur bestens untersuchten Buckel­wal­laute, gemeinhin als „Gesänge“ bezeichnet, wirklich eine Sprache? In unserem anthropozentrischen Selbst­verständnis? Was, wenn es so wäre und wir könnten diese Meeressäuger verstehen, ihnen gar antworten, mit ihnen sprechen? Die Wissenschaft schreitet dahin­gehend gerade mächtig voran, primär mithilfe der scheinbar nirgends mehr wegzudenkenden Künstlichen Intelligenz. Was für eine Fantasie ergibt sich so! Ich könnte Wale nach der Tiefsee, über ihre Brutpflege, ihre Empathie, ihre Ängste befragen … Wie uralte Orakel aus einer Welt, die für uns schon lange nicht mehr zu existieren scheint. Wir sind der Idee nachgegangen (Seite 56).

Auch über ein Vorkommnis aus der Vergangenheit schrieb mir mare-Fotograf Stefan Pielow Mitte Januar aus gegebe­nem Anlass: „… kurz nach einer mare-Reportage über Fischer am Nordkap erhielt ich den Auftrag für ein Titel-Shooting mit Franz Beckenbauer. Location war eine üppige Zirbelstube im Stangelwirt bei Kitzbühel. Uns war nicht wirklich bewusst, dass das ganze Equipment nach Fisch roch. Und als der Kaiser eintritt, rümpft er die Nase und fragt: ,Woas fischelt’s denn hier …!?‘“

Pielow hatte 2005 für mare eine Reportage über den Fang und die Verarbeitung von Schellfisch in Nordnorwegen fotografiert. Mit einer ganz eigenen, mare-typischen Konsequenz exklusiver medialer Bericht­erstattung. Übrigens werden Sie neuen Bildern Stefan Pielows in unserer kommenden Juniausgabe begegnen. Er hat, gemeinsam mit weiteren Fotografinnen und Fotografen, einen ganz speziellen Ort in Deutschland fotografiert. Mal sehen, mit welchen Folgen diesmal.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Nikolaus Gelpke

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