Liebe Leserin, lieber Leser,
über Viren wissen wir inzwischen alles, oder zumindest sehr viel mehr als vor einem Jahr – glauben wir. Aber das Reich der Viren ist groß und vielfältig. Sie schädigen nicht nur unsere Gesundheit, sondern sie sind auch für unser aller Wohlergehen verantwortlich. In einem Liter Meerwasser leben rund zehn Milliarden Viren, sogenannte Meeresphagen, und sie bewirken Erstaunliches. So infizieren sie in einer einzigen Sekunde in den Ozeanen 100 Trilliarden Bakterien, deren daraufhin freigesetzte, gelöste organische Substanzen entscheidende Grundlagen für unser Leben darstellen.
Der Stickstoffkreislauf für Phytoplankton wird so wesentlich unterstützt und die Bindung von Kohlenstoff in den Tiefen ebenso. Deshalb sind Viren hauptverantwortlich für die Reduzierung von drei Gigatonnen Kohlenstoff im Jahr aus der Atmosphäre – und damit etwa 30 Prozent des Treibhausgases CO2, das wir emittieren – und der wichtigste Antrieb für die maritimen Nahrungsketten, folglich für alle Tiere im Meer.
Der Atlantik trennt auch die Bewohner von Tristan da Cunha mindestens 2800 Kilometer vom Rest der Welt. Die knapp 300 Bewohner werden nur ungefähr zehnmal im Jahr von Kapstadt aus mit dem Schiff angefahren; eine Landebahn und ein sicherer Hafen existieren nicht, der regelmäßige Postschiffverkehr zum Mutterland Großbritannien wurde 2003 eingestellt. mare-Fotograf Richard Pak machte sich die Mühe und reiste von Südafrika nach Tristan da Cunha. Seine Bilder und Tagebuchaufzeichnungen sind aufregendes Zeugnis über ein Leben mit Langusten, viel Zeit, enger Gemeinschaft und üppiger Natur – ein gegenwärtiges Dasein jenseits aller kontinentalen Aktualitäten.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Nikolaus Gelpke
Ihre mare-Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere
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