Liebe Leserin, lieber Leser,
eigentlich mag ich Bäume, vor allem Laubbäume – die glatte, feste Struktur der Buchenstämme, die quasi oszillierenden Rinden der Platanen oder die heitere Leichtigkeit der Birken. Dagegen hoffe ich in Nadelwäldern auf eine baldige Lichtung oder einen See. Doch es gibt eine Ausnahme. Als ich vor drei Jahren nördlich von San Francisco auf einer einsamen Straße, die durch einen dichten Bestand von Küstenmammutbäumen führte, anhielt und aus dem Wagen stieg, ergriff mich eine seltsam erhabene und zugleich tief befriedigende Stimmung. Die absolute Stille inmitten dieser Riesen, vom Küstennebel, der sie am Leben erhält, eingehüllt, und das beständige Tropfen aus den Wipfeln auf unendliche Farnmeere ließen in mir tiefes Glück aufsteigen. Inzwischen ist nicht mehr der Einschlag die größte Bedrohung dieses Paradieses, sondern der Klimawandel, der die Meere erwärmt. Zora del Buono beschreibt in ihrer Liebeserklärung an diese Urwälder auch die Hintergründe.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Nikolaus Gelpke
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