Liebe Leserin, lieber Leser,
spätestens seit dem Untergang der „Titanic“ wissen wir ja, dass trotz weißen Bartes und hoheitsvoller Mütze ein Kapitän bei schlechter Sicht zu schnell fährt, zu wenige Ferngläser und Rettungsboote mitführt, dass die Treppen der unteren Decks bei Massenpanik verstopfen und die Schiffe in sicherer Umgebung den Funkverkehr nicht mithören und Rettungsraketen für Feuerwerk halten. Meine Erfahrung mit betrunkenen Schiffsführern und solchen mit Pflaster hinter dem Ohr gegen Übelkeit stimmen mich auch nicht optimistisch. Mit unserem Titel „Schiffbruch“ wollen wir dieser Haltung jedoch keinen Vorschub leisten. Im Gegenteil: Wir zeigen auch auf, wann wer warum über Sicherheit auf See dazugelernt hat. Von wissenschaftlich begründeten Flucht- und Panikplänen bis zu Knautschzonen im Rumpf – moderne Schiffe sind wohl wirklich sicherer als vor 100 Jahren. Obwohl diese erneute Gewissheit der Technik verdächtig bekannt klingt.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Nikolaus Gelpke
Keine Lounges, kein Chill-out, keine To-go-Kultur, sondern gute, alte, unglobalisierte Lebensart – ein Urlaub in der Costa-Blanca-Metropolis ist erfrischend gestrig
Der Nazi-Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz war und ist bis heute ein Held Dänemarks. Ihm verdanken die dänischen Juden das Wunder von Kopenhagen: die Rettung vor dem Holocaust
Der Anker steht symbolisch für die Sicherheit der Menschen auf See. Nur wenige Sinnbilder sind derart einprägsam
Kaum eine Notlage des Menschen hat eine erschreckendere Wirkung als der Schiffbruch. Seit Beginn der Seefahrt versuchen wir, Schiffe sicherer zu machen, doch das Meer scheint stets überlegen. Ein Report zur Sicherheit an Bord
Wenn ein Schiff sinkt, geht der Kapitän als Letzter von Bord. Oder etwa doch nicht? Neues über einen alten Ehrenkodex
Einerseits die Pflicht des Kapitäns, schiffbrüchige Flüchtlinge zu retten – andererseits das Problem, sie an Land zu bringen. Eine Seerechtslücke sorgt für ein humanitäres Dilemma
Im September 1940 erleidet ein britischer Dampfer Schiffbruch. Mit an Bord ist Monika Mann, die Tochter Thomas Manns. Eindringlich schildert sie die Tragödie in ihrem Tagebuch, das im mareverlag nun erstmals veröffentlicht wird
Die Nester, die ein asiatischer Seevogel aus seinem Speichel baut, sind in Fernost eine kaum bezahlbare Delikatesse. Den mare-Reporter ließ die Kostprobe unbeeindruckt
Samsø ist der heimliche Star der Klimaretter. Die kleine dänische Ostseeinsel hat die ökologische Wende geschafft. Die Gründe hierfür sind allerdings handfester ökonomischer Natur
„Das Meer ist die einzige Gegend, in der ich mich nicht als Fremder fühle.“ Zum 70. Geburtstag von Wilfried Erdmann, dem bedeutendsten deutschen Einhandsegler
In der zweiten Folge schildert unser Kolumnist Maik Brandenburg, wie er in Indonesien versuchte, nicht mit Johannes Rau zusammenzustoßen, und warum er auf gar keinen Fall Amerikaner werden möchte
Hunderttausende Kinder lernen im „Sistema“, Venezuelas staatlicher Organisation zur Förderung musikalischer Erziehung, ein Instrument zu spielen. Auch die Fischerkinder in Punta de Piedras, einem entlegenen Dorf auf der Karibikinsel Margarita
Zeit seines Lebens widmet sich der französische Literaturnobelpreisträger Jean-Marie Gustave Le Clézio dem kolonialen Erbe, das seine mauritischen Ahnen hinterließen, und kämpft für die Rehabilitierung von einst kolonialisierten Kulturen
Die globalisierte Seefahrt trägt mit ihren Schiffen unbemerkt so manches Lebewesen um die Welt, das sich in seiner neuen Heimat rasend schnell vermehrt und die heimische Fauna bedroht