Liebe Leserin, lieber Leser,
nach mehr als zwei Jahren Pandemie und vor allem in der gegenwärtigen Kriegssituation ist uns nicht zum Feiern zumute. Dennoch möchten wir in dieser Ausgabe darauf eingehen, dass mare am 9. April Geburtstag hat. Seit genau 25 Jahren berichten wir über die Meere und Ozeane und ihren Einfluss auf unsere Kultur, unsere Wirtschaft, unsere Wissenschaft – unser Leben.
Zwei Jahre waren diesem 9. April 1997 vorausgegangen, voller Ideen, Ängste, Hoffnungen und Planungen und mit sehr wenig Erfahrung. Letztere sammeln wir seither über ein Vierteljahrhundert. Wir grämten uns über Misserfolge, feierten Preise, freuten uns über Lob und neue Abonnentinnen und Abonnenten, starteten ein Fernseh- und ein Radioformat, publizierten über 350 Bücher, entwarfen Kalender, entwickelten Düfte, veröffentlichen regelmäßig den Zustandsbericht der Meere, wir betreiben ein Künstlerhaus, gründeten eine kleine Reederei – und ab diesem Monat gibt es auch einen neuen Podcast. Mit derselben Energie und Freude an inhaltlicher und formaler Qualität folgt weiterhin alles aus dem Inhalt, dient nichts als Selbstzweck.
Und doch bin ich weiterhin am meisten – und auch mit dem meisten Herzblut – mit dem Heft beschäftigt, begeistert mich immer noch die Komplexität einer Ausgabe, die Koexistenz von Bild und Text, die Vielfalt aus Historie, Aktualität, essayistischen Gedanken, komplexen Reporten oder emotionalen Reportagen.
Am 8. April vor 25 Jahren wussten wir von all dem noch nichts. An diesem Abend, wir nannten ihn „Stapellauf“, feierten wir ausgelassen mit 400 Gästen in einem Rohbau an der Kehrwiederspitze in Hamburgs Hafen. Mit dabei war auch Peter-Matthias Gaede, langjähriger Chefredakteur von „Geo“ und Herausgeber der „Geo“-Gruppe. Und da rief er mir durch den Partylärm zu: „Ich wünsche euch viel Erfolg, nur nicht zu viel!“ Ein verständlicher Wunsch, von seiner Warte aus betrachtet, und tatsächlich orakelhaft. Denn so erfolgreich wie „Geo“ wurden wir nie, aber wir konnten, auch aufgrund unserer Vielfalt, bis heute bestehen.
Das Wunderbarste aber ist, dass wir seit 25 Jahren mit inzwischen insgesamt 21 Kolleginnen und Kollegen jeden Tag gemeinsam bestreiten. Für mich sind es die klügsten, lustigsten und fähigsten Menschen. Also ein Vierteljahrhundert Glück. – Das sollten wir feiern. Danke, dass Sie uns schon so lange Ihre Treue halten und dies dadurch ermöglichen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Nikolaus Gelpke
Ihre mare-Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere
Ein New Yorker Kunsthändler erzählt von dem Abenteuer, wie er 2006 in Kanada einen alten Trawler kaufte und zu einem Expeditionsschiff umbaute. Zum Glück für mare – heute gehört das Schmuckstück zum Inventar des Verlags
Hafenarbeiter in Genua erheben sich zum leidenschaftlichen Kampf gegen den internationalen Waffenhandel
Das Flüssige, Liquide ist ein Phänomen unserer Zeit – von der Kunst bis ins digitale Leben. Die Ursprünge sind aber viel älter
150 Jahre lang retteten Nebelhörner in aller Welt die Leben von unzähligen Seeleuten. Heute, im Zeitalter von GPS, geraten die bassigen Brummer allmählich in Vergessenheit
Der mare-Bildband widmet sich mit beeindruckenden Fotografien der überwältigenden Schönheit des Archipels in der Arktis – in dem Menschen eigentlich nichts verloren haben
Ein bulgarisches Strandlokal ohne Strand – aber mit Herz und der feinsten Makrele weit und breit
Mit ihren Sensorien können Fische hervorragend hören und sehen. Sie erspüren sogar manches, das Menschen nicht erfassen
Gegen den hartnäckigen Widerstand weiter Lobbykreise erkennt die Wissenschaft zunehmend genauer, dass Fische Schmerz verspüren. Der endgültige Beweis ist nicht mehr fern
Ein einzigartiger Sensor, das Seitenlinienorgan, ist der sechste Sinn der Fische. Nun wollen Biologen es virtuell nachahmen
Unser Kolumnist reiste als Jugendlicher achtmal nach Hooge. Jetzt, nach 30 Jahren, erkundet er die Hallig erneut, als Erwachsener, als Stadtmensch, mit tausend Fragen im Gepäck. Heute erlebt er ein Land unter
Seit 25 Jahren widmet sich mare dem Schutz, der Schönheit und der reichen Kultur der Meere. Da stellt sich die Frage, was sich in dem Vierteljahrhundert in diesen Bereichen getan hat
Auf der Gründungsparty von mare vor 25 Jahren wünschte er dem Verleger scherzhaft „viel Erfolg – aber nicht zu viel“. Jetzt gratuliert der frühere langjährige „Geo“-Chefredakteur der kleinen Konkurrentin
Ein Vierteljahrhundert Meeresjournalismus – neben allen erfreulichen Möglichkeiten und Erfolgen aber auch eine ozeanische Quelle für Fehler aller Art. Geständnisse und der Versuch einer Entschuldigung
Empfehlungen aus Literatur, Musik, Film und Kulturleben
Ein vor Millionen von Jahren verschwundenes Meer hat unter der Erde der Emilia-Romagna in Italien einen Schatz zurückgelassen: ein außergewöhnlich salzhaltiges Wasser, das die Basis für ein besonderes Heilbad wurde.