Liebe Leserin, lieber Leser,
„Nur was man kennt, kann man lieben, und nur was man liebt, bewahrt man.“ Diesem Leitsatz folge ich seit über drei Jahrzehnten, um für die Meere zu sensibilisieren und diese so besser zu bewahren.
Folglich versuchen wir Sie mit opulenten Bildgeschichten zu begeistern oder mit hintergründigen Umweltreportagen zu informieren, entführen wir Sie in Romanwelten, erklären mit dem „World Ocean Review“ die Fakten, unterhalten Sie mit mareTV und mareRadio, oder wir lassen Sie mit der „Cape Race“ das arktische Ökosystem direkt erfahren. Im Vordergrund steht immer das vertiefende Kennenlernen unserer Ozeane.
Demnach könnte man auch Delfin- oder Orcashows rechtfertigen. Jedoch werden die marinen Säugetiere seit Jahrzehnten skrupellos vermarktet, und all die entflammte Liebe der Zuschauer hilft nicht über das erbärmliche Darben der Tiere in ihrer Gefangenschaft hinweg. Manchmal schaden Zuneigung und Begeisterung eher, als dass sie helfen. Der Film „Free Willy“ gab vor, sich für die Freiheit von Orcas einzusetzen, und tat in Wirklichkeit genau das Gegenteil.
Selbst Whalewatching, das Beobachter eigentlich für Orcas und Co. einnehmen soll, kippt immer öfter in eine massive Störung der sensiblen Tiere. Wenn Touristen mit Orcaschulen schnorcheln, dann beherrschen nur ganz wenige Anbieter mit viel Erfahrung das respektvolle, ungestörte Annähern. So Jasmine Carey und Darren Jew, deren eindrückliche Bilder wir von Seite 56 an zeigen. Und ab Seite 72 lesen Sie, dass Orcas mit ihrem Sozialsinn nicht nur die besseren Menschen sind, sondern auch noch als fast einzige Lebewesen wie wir eine Menopause durchleben.
Wir bewahren in der Tat nur das, was wir lieben, also erst kennen müssen. Aber das Kennenlernen, das Informieren muss respektvoll und umsichtig erfolgen.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Nikolaus Gelpke
Ihre mare-Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere
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