Liebe Leserin, lieber Leser,
warum Tel Aviv? Warum ein Titel über die Weiße Stadt am Meer? Warum ist sie eine der Destinationen für den boomenden Tourismus Israels, mit zweistelligen Zuwachsraten jedes Jahr? „Tel Aviv ist Mozart, so prickelnd“, zitiert mare-Autor Marko Martin eine der vielen aus Russland Zugewanderten. Seit vor 110 Jahren, am 11. April 1909, 66 Familien am Strand mit Muscheln als Losnummern die jüdische Siedlung begründeten, lebt Tel Aviv von den Lebensgeschichten der Ankommenden – aus Russland, den arabischen Nachbarländern und natürlich aus Europa, vor den Faschisten über das Meer Schutz suchend. Vom israelisch-arabischen Konflikt gleichsam umzingelt, vor dem Antisemitismus entflohen, erbauten sie unter dem Einfluss der Moderne des Adolf Loos, des Dessauer Bauhauses oder Le Corbusiers eine leichte, luftige und zukunftsweisende Stadt, die nicht nur mit ihrer Architektur für internationale Progressivität steht, sondern wo selbst am Strand mit Respekt vor dem Anderssein eine Mischung aus fröhlicher Gelassenheit und klugem Nachdenken das Treiben bestimmt, das so einmalig ist. Hier führt das Amalgam aus Russen und Deutschen, Juden und Arabern nicht zu erbitterten Konflikten, sondern wird als Aufforderung verstanden, miteinander zu bestehen, aus so unterschiedlichen Biografien zu lernen, zuzuhören, anstatt zu urteilen, und letztlich die Welt und das Leben am Strand zu feiern. Zora del Buono begab sich auf die architektonische, Marko Martin mit dem Fotografen Jan Windszus auf die menschliche Spurensuche in dieser einzigartigen Stadt.
Nikolaus Gelpke
In einem Elendsviertel in der Lagune von Lagos in Nigeria leben 100 000 Menschen in Pfahlbauten. Die Lebensbedingungen sind schwierig. Aber die meisten wollen hier bleiben
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