Wie Fische fischen

Was Mensch versucht, kann Fisch schon lange. Mit Angel, Netz und gewiefter Taktik gehen die Meeresbewohner auf die Jagd

Machen Sie doch unter Wasser mal den Mund auf und fangen einen Fisch. Sie schnellen mit dem Kopf nach vorne, schnappen zu – und haben: nichts. Der Fisch treibt ein Stückchen weiter, weggeschoben durch das Wasser, das Sie gerade verdrängt haben. Das Meer ist eben ein dichteres Medium als Luft, und der Mensch beherrscht die grundlegenden Techniken des Fischfangs nicht ohne Hilfsmittel . Kann er auch nicht, sonst müsste er Löcher in den Wangen haben. Oder am Hals. Irgendwo jedenfalls, wo das mitgeschluckte Wasser hindurchlaufen kann und die Beute hängen bleibt. Fische klappen einfach das Maul auf, und sofort entsteht ein Unterdruck im Rachenraum, der den Beutefisch in den Schlund zieht. Zuklappen, schlucken, fertig. Das überschüssige Wasser fließt durch die Kiemen ab. So weit das Schnappen. Doch muss das Tier erst einmal zum Beißen nah sein. Und so liegen in den Ozeanen bereits seit Millionen von Jahren Netze aus, baumeln Köder an Angelruten, werden Fische erschossen, erschlagen, aufgespießt und vergiftet.


Angeln

Wer angelt, braucht Muße, Glück und einen vernünftigen Köder. Anglerfische graben sich in Schlammböden ein und halten ihre Angelrute, einen verlängerten Rückenflossenstrahl, ins Wasser. An der Spitze hängt ein Hautlappen als kulinarische Attrappe. Fische, die einen Blick auf den vermeintlichen Wurm oder die Garnele riskieren wollen, schwimmen heran. Plötzlich reißt unter ihnen im Boden eine Querspalte auf, die sich als ein mit nadelspitzen Zähnen bewaffnetes Maul entpuppt. Dann setzt auch schon der Sog ein. Damit in der Finsternis der Tiefsee auch jeder den Köder sieht, muss Licht her – aus eigener oder bakterieller Produktion, so genannter Biolumineszenz. Die Unterwasserlaternen glimmen oder blitzen, schwenken hin und her, dienen ihren Besitzern gelegentlich sogar als Scheinwerfer. Nicht nur Anglerfische wissen die Verlockungen des Lichts für den Beutefang einzusetzen. Viele Anglerkalmare machen Fische mit Leuchtorganen an den Spitzen ihrer beiden langen Tentakel neugierig. Der Drachenfisch versucht es mit leuchtenden Bartfransen.


Netze auswerfen

Die Netzfischer der Meere arbeiten nahezu unsichtbar. Quallen ziehen auf der Suche nach Plankton feine Fangleinen durchs Wasser. Der Kraft eines Fisches sind die fragilen Wesen eigentlich nicht gewachsen – ein Flossenschlag, und das zarte Netz wäre zerrissen. Doch das Netz ist nicht nur Netz, sondern auch Giftfalle. Explodierende Nesselkapseln jagen bei Berührung einen tödlichen Cocktail in Fischlarven oder Kleinkrebse. Die Gifte können sogar Fische lähmen. Bleibt das Problem der Lagerung. Wissenschaftler holten einmal eine Würfelqualle aus dem Wasser, kurz nachdem sie einen heringsgroßen Fisch zur Strecke gebracht hatte. Er passte nur gebogen in ihren Magen.


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mare No. 51

No. 51August / September 2005

Von Ute Schmidt

Einem solchen Schlägertypen wie dem Bunten Fangschreckenkrebs ist Ute Schmidt, Diplombiologin, Jahrgang 1966, noch nie begegnet. Sie ist froh, dass der Krebs nur so klein ist und keine Taucher vermöbelt.

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Vita Einem solchen Schlägertypen wie dem Bunten Fangschreckenkrebs ist Ute Schmidt, Diplombiologin, Jahrgang 1966, noch nie begegnet. Sie ist froh, dass der Krebs nur so klein ist und keine Taucher vermöbelt.
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