Tintenfisch

Fundstücke aus Kunst und Literatur

Sei es in der Prosa, in der Lyrik, in der bildenden Kunst oder auch in der Pornographie: Der Krake taucht im kreativen Schaffen der Menschen immer wieder aus ihren seelischen Tiefen auf.

Eine Collage des Surrealisten Max Ernst (1891–1976) zeigt die Phantastereien, die mit dem Tier in Zusammenhang gebracht werden: Die „vagina dentata“ des die Männer verschlingenden Weibes; die bedrohliche, unbekannte Bestie aus der Tiefsee; das alleswissende Auge, welches uns stumm, vielleicht vorwurfsvoll, auf jeden Fall aber prüfend anstarrt.

Gunnar Ekelöf (1907–1968), einer der bekanntesten schwedischen Lyriker, war von westlichem Surrealismus und östlicher Mystik beeinflußt. In seinem Gedicht „Meerverwandlung“ macht er den Tintenfisch zum Ausdruck von Sinnlichkeit und tiefer Lust, von Schönheit und Ruhe der Liebe.

Nelly Sachs (1891–1970) übertrug dieses Gedicht vom Schwedischen ins Deutsche. Die jüdische Berliner Lyrikerin entkam einer Deportation nur knapp; sie wurde 1940 von Selma Lagerlöf nach Schweden gerettet. Zora del Buono


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mare No. 9

No. 9August / September 1998

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