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Meeresbiologie
Der Finnwal kehrt zurück 

Laut einer neuen Studie erholen sich derzeit die Finnwalpopula­tionen in der Antarktis. Mit Drohnen, vom Schiff und vom Heli­kopter aus hatte ein Forscherteam der Universität Hamburg die Bestände systematisch untersucht. Die Wissenschaftler dokumentierten erstmals wieder größere Ansammlungen von fressenden Finnwalen, zweimal sogar Gruppen von bis zu 150 Tieren, wie sie im Fachmagazin „Scientific Reports“ berichten. „Diese hohe Tierdichte und das Wiederauftreten sogenannter Fressaggregationen, die seit Beginn des Walfangs nicht mehr beobachtet wurden, deuten auf eine Populationserholung hin“, sagt Helena Herr, Biologin am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit der Universität Hamburg. Durch industriellen Walfang wurde der Finnwal in der Antarktis im 20. Jahrhundert nahezu ausgerottet – dezimiert auf circa ein bis zwei Prozent der ursprünglichen Population. 1986 wurde die Jagd verboten, doch die Tiere kehrten nur vereinzelt in ihre alten Nahrungsgebiete zurück. Ihre Rückkehr verbessert das gesamte Ökosystem mit einem Effekt, der „Whale Pump“ genannt wird: Die Ausscheidungen der Finnwale führen zu mehr Nährstoffen in den oberen ­Wasserschichten, wovon Kleinst­lebe­wesen profitieren. Herr: „Diese nehmen viel CO2 auf und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Abbau von Kohlenstoff in der Atmosphäre.“ mz

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mare No. 154

mare No. 154Oktober / November 2022

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