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Raumfahrt

Raketenstarts in der Nordsee
Vier deutsche Unternehmen wollen bereits im Jahr 2023 Raketen von einem Schiff in der Nordsee starten lassen und so kleinere Satelliten in erdnahe Umlaufbahnen befördern. Der schwimmende Weltraumbahnhof ist den Plänen nach ein Ro-ro-Schiff, das in Bremerhaven liegt und zum Raketenstart 400 bis 460 Kilo­meter weit auf die Nordsee hin­ausfahren soll. Hintergrund für die Initiative GOSA, kurz für German Offshore Spaceport Alliance, ist die große Nachfrage an kleineren Satelliten in den kommenden Jahren. Laut Branchenprognosen werden bis 2028 rund viermal so viele Satelliten ins All starten wie in den zehn Jahren zuvor, vor allem zu Zwecken der Navigation, Kommunikation, für Umweltanalysen und militärische Aufklärung. „Wir werden in den kommenden Jahren er­leben, dass ein großer Bedarf entsteht, und dafür braucht es eben Startmöglichkeiten“, sagt Sabine von der Recke, Sprecherin der GOSA. Auf dem dicht besiedelten deutschen Festland wäre es aus Sicherheitsgründen kaum möglich, eine Startrampe zu nutzen. Die Unternehmen hinter GOSA – ein Raumfahrtunternehmen, eine Reederei, ein Versicherer, ein Satellitenzulieferer und ein Ingenieurdienstleister – wollen von dem Satellitenboom profitieren und erhoffen sich einen Aufschwung für die gesamte deutsche Raumfahrtbranche. Bis Ende 2021 soll eine Entscheidung fallen, ob das Projekt umgesetzt wird. Kosten: 27 Millionen Euro bis zum ersten Start. mz


Politik

Flagge für die Antarktis
Obwohl viele Länder Fahnen in der Antarktis gehisst haben, gibt es bisher keine offiziell anerkannte Flagge für den Kontinent. Der US-Lehrer und Kommunikationsexperte Evan Townsend hat nun mit der „True South“-Flagge einen neuen Vorschlag gemacht: Darauf ist ein eisiger Gipfel zu sehen, der von einem nach Süden ausgerichteten Kompasspfeil gespiegelt wird. Zusammen bilden die beiden Formen einen Diamanten. „Die bisherigen Motive hatten ein Hauptziel, nämlich Neutralität auszudrücken“, erklärt Towns­end. „Die ,True South‘-Flagge steht im Gegenteil dazu für eine aktive Gemeinschaft und die Verbindung der Menschen, die zeitweise auf dem Kontinent leben.“ Townsend entwarf das Motiv, als er 2018 auf der US-amerikanischen McMurdo-Station in der Antarktis arbeitete. „Ich habe während meiner Zeit nie eine Flagge der Antarktis gesehen“, sagt Townsend. Oft wird fälschlicherweise das Logo des Antarktisvertrags oder das Antarktis-Emoji als Flaggenmotiv genutzt, das jedoch für den Vertrag steht, nicht für den Kontinent. Nach Townsends Angaben ist seine Flagge bereits von sechs nationalen Antarktisprogrammen angenommen worden, darunter Ecuador, die Türkei und der British Antarctic Survey. Auch auf 16 Forschungsstationen wehe sie bereits. „Die offizielle Flagge der Antarktis ist diejenige, die von den meisten Menschen anerkannt wird“, sagt Townsend. Er glaubt, dass sich sein Motiv durchsetzen wird. mz


mare No. 149

mare No. 149Dezember 2021/ Januar 2022

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