Meeresbiologie
Alter von Walhaien bestimmt
Walhaie sind mit bis zu 14 Meter Länge die größten Fische der Welt. Sie ernähren sich von Plankton und anderen Kleinstlebewesen, und ihre Punkte und Streifen auf dem Rücken formieren sich bei jedem Exemplar zu einem einzigartigen Muster. Nun ist es Forschern erstmals gelungen, ihr Alter zuverlässig zu bestimmen. Ähnlich wie bei Baumringen bilden die Tiere Wachstumsbänder an den Wirbelknochen aus. Bisher war unklar, ob diese jährlich oder halbjährlich entstehen. Dieses Rätsel konnte ein Forscherteam aus den USA, Island und Australien nun lösen – basierend auf den Folgen von Atombombentests, die mehrere Länder in den 1950er- und 1960er-Jahren durchführten. Dabei reicherte sich das Kohlenstoffisotop 14C in Atmosphäre und Ozeanen an und gelangte über Luft, Wasser und Nahrung auch in die Körper von Walhaien. Aufgrund der Halbwertszeit konnten die Forscher Rückschlüsse auf den Zeitpunkt der Einlagerung ziehen – und damit auf das Alter zweier konservierter Walhaie. „Mit den Wachstumsbändern haben die Tiere eine Art Zeitstempel zwischen den Wirbelknochen, und sie scheinen jährlich zu entstehen“, sagte Mark Meekan vom Australian Institute of Marine Science in Townsville der Zeitschrift „National Geographic“. Demnach sei ein Weibchen aus Pakistan 50 Jahre, ein Männchen aus Taiwan 35 Jahre alt geworden, schreiben die Forscher im Fachblatt „Frontiers in Marine Science“. Erkenntnisse über Alter und Fortpflanzungs- und Wachstumsrate der Walhaie sind wichtig, um sie besser schützen zu können. Ihre Bestände sinken weltweit, die Art steht als stark gefährdet auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. mz
Technik
Krabbenpulen per Ultraschall
Die meisten Nordseegarnelen werden nach dem Fang nach Marokko geschickt, dort gepult und wieder nach Deutschland gebracht, bis zu 12 000 Tonnen im Jahr. Denn Krabben zu schälen erfordert eine Fingerfertigkeit, die eine Maschine bisher nur unzuverlässig leisten kann. Meist sind es Frauen, die in Marokko die Krümmung gerade biegen, die Krabbe eindrehen und den Panzer knacken. In Deutschland finden die Fischer schon lange nicht mehr genug Mitarbeiter zum Schälen. Eine Maschinenbauingenieurin aus Ostfriesland hat sich nun eine neue Methode für das Schälen patentieren lassen: das Krabbenpulen mit Ultraschall. „Im Prinzip ist es wie das Zertrümmern von Nierensteinen beim Urologen“, sagt Christin Klever, 33 Jahre alt. Sie fand heraus, dass der Chitinpanzer der Krabben ähnlich aufgebaut ist wie Nierensteine. In ersten Versuchen gelang es Klever mithilfe von akustischen Stoßwellen, die Panzer der in einem Becken treibenden gekochten Krabben aufzubrechen – nach rund sieben Minuten. „Und zwar restlos, ohne dass das Fleisch dabei beschädigt wird“, sagt Klever. Die Maschine dafür hat sie selbst gebaut; sie soll bald in Serienproduktion gehen. „Wenn das auch für große Mengen funktioniert, könnten die Nordseekrabben besser vermarktet werden“, sagt Dirk Sander, Vorsitzender des Landesfischereiverbands Weser-Ems. Denn auch in Marokko seien immer weniger Menschen zum Krabbenpulen bereit. mz
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