Neuigkeiten aus der Welt der Meere

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Wissenschaft

Cousteau baut Meeresstation

Fabien Cousteau, Enkel des Meeresforschers Jacques-Yves Cousteau, will eine Unterwassersta­tion zu Forschungszwecken bauen. Den Plänen nach soll die futuristische Station mit dem Namen „Proteus“ auf Stelzen vor der Küste der karibischen Insel Curaçao entstehen, in einer Tiefe von rund 18 Metern. Mit 372 Quadrat­meter Arbeits- und Wohnfläche ist „Proteus“ erheblich größer als jede andere bisher gebaute Unterwassersta­tion. Bis zu zwölf Forscher sollen sich längere Zeit dort aufhalten können und Labore, Privaträume, ein Video­studio und ein Gewächshaus nutzen. „,Proteus‘ wird ein Unterwasserforschungslabor sein, das eines Bond-Bösewichts würdig ist“, schreibt der US-amerikanische Journalist und Technologieexperte Geof­frey Morrison über das Design von „Proteus“. Die Station wird es Wissenschaftlern ermöglichen, kontinuierlich zu tauchen, ohne dass stundenlange Dekompression nötig ist. „An einem einzigen Tag auf ,Proteus‘ könnten Wissenschaftler erreichen, was sonst Tage oder Wochen dauern würde“, erklärt Morrison. Bisher sind nur wenige Regionen der Meere erforscht. In der Vergangenheit haben sogar mehr Menschen die Mondoberfläche betreten als das Challengertief, die tiefste bekannte Stelle der Weltmeere im pazifischen Marianen­graben. So soll „Pro­teus“ in Fabien Cousteaus Augen „die Unterwasserversion der internationalen Raumstation ISS“ werden. mz


Medizin

Blasentang gegen Hautkrebs

Der auch in der Kieler Förde beheimatete Blasentang eignet sich möglicherweise als Wirkstoff gegen Infektionen und Hautkrebs. Das berichten Wissenschaftler des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung. Der Blasentang ist eine im Nordatlantik sowie in der Nord- und Ostsee weitverbreitete Braun­algen­art. Die Forscher konnten in ersten Studien nachweisen, dass die Alge und einer ihrer Pilzsymbionten unter anderem das Wachstum des pathogenen Bakteriums Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) hemmt, das gefährliche Krankenhausinfektionen ver­ursacht. Möglich war diese Entdeckung durch computergestützte Methoden des maschinellen Lernens aus der Bio- und Chemieinformatik. „Das klassische Verfahren von der Extraktion bis zur Charakterisierung der bioaktiven Inhaltsstoffe der Alge würde normalerweise drei bis vier Jahre dauern. Diese automatisierten Werkzeuge helfen uns, die gezielte Entdeckung neuer natürlicher Antibiotika auf einige Monate zu beschleunigen“, erklärt Deniz Tasdemir, Leiterin der Forschungseinheit Marine Naturstoffchemie am Geomar. Der Blasentang ist nicht die erste Arznei aus dem Meer. Mehrere lebensrettende Medikamente wurden bereits aus dem Meer gewonnen. Tasdemir: „Die Natur ist die Quelle von mehr als der Hälfte aller modernen Medikamente, die wir heute verwenden.“ mz
 

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mare No. 143

mare No. 143Dezember 2020 / Januar 2021

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