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Architektur

Museum am Panamakanal

Panama ist ein kleines Land – für die Entwicklung der Erde spielte der schmale Landstrich zwischen Atlantik und Pazifik jedoch eine entscheidende Rolle. Darauf will das 2014 in Teilen eröffnete und nun endgültig fertiggestellte Museo de la Biodiversidad (Museum der Artenvielfalt) in Panama-Stadt aufmerksam machen. „Vor drei Millionen Jahren stieg die Landenge aus dem Meer empor, teilte einen riesigen Ozean in zwei Hälften, verband die Kontinente Nord- und Südamerika und änderte das Klima auf der Erde für immer“, erklärt das Museumsteam. Auf 4000 Quadratmetern werden die Besucher über die dramatischen Veränderungen informiert, die die Entstehung Panamas in der Biosphäre auslöste: Meeresströmungen wurden umgeleitet, Eiszeiten in Gang gesetzt, die Arktis vergletscherte. Das kunterbunte Museumsgebäude, das von Stararchitekt Frank Gehry entworfen wurde und direkt an der Einfahrt des Panamakanals auf dem Amadordamm liegt, polarisiert die Fachwelt.
Einige halten es für Kitsch, andere loben Gehrys Mut zu Farben, Formen und Ornamenten, die gut zu Lateinamerika passten. Besonders beliebt bei Gästen ist der direkt ans Museum angeschlossene botanische Garten, in dem Schmetterlinge und Kolibris zwischen seltenen Baum- und Pflanzenarten umherschwirren. mz


Geschichte

Studie gibt Heyerdahl recht

Die Pazifikreise mit dem Balsaholzfloß „Kon-Tiki“ im Jahr 1947 machte Thor Heyerdahl weltberühmt. Seine These über frühe Kontakte zwischen Polynesien und Südamerika wurde von der Fachwelt jedoch nie ernst genommen. Nun bekommt der norwegische Abenteurer post mortem doch noch recht. Laut einer neuen Genstudie standen die Ureinwohner des östlichen Polynesiens und des südamerikanischen Festlands bereits um das Jahr 1200 in Kontakt – also mehrere Jahrhunderte vor Ankunft der Europäer. „Wir haben schlüssige Beweise für diesen Kontakt gefunden, der zeitgleich mit der Besiedlung des abgelegenen Ozeaniens stattgefunden hat“, schreiben Alexander Ioannidis von der Stanford University und Andrés Moreno-Estrada vom mexikanischen Genlabor für Biodiversität im Fachblatt „Nature“. Neben europäischen DNA-Markern und südamerikanischen Genspuren fanden die Forscher auf Polynesien auch DNA-Sequenzen, die viel früher in den Genpool gelangt sind: von indigenen Völkern aus Mexiko und Kolumbien. Die Forscher hatten für die Studie Genome von 807 Menschen auf 17 Inseln im heutigen Polynesien untersucht sowie von 15 indigenen Gruppen an der Westküste Südamerikas. Heyerdahl, der 2002 starb, unternahm nach seiner legendären „Kon-Tiki“-Fahrt noch weitere Expeditionen, darunter 1970 mit dem Papyrusboot „Ra II“ von Marokko nach Barbados. Er gilt als derjenige, der die sogenannte Experimentelle Archäologie etablierte und bekannt machte. mz

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mare No. 142

mare No. 142Oktober / November 2020

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