Neuigkeiten aus der Welt der Meere

Von A wie Architektur bis Z wie Zoologie

Kultur

Museum als Leinwand

Das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven ist zur Leinwand geworden. Unter dem Titel „Screening Northern Lights“ wurden von November 2019 bis Januar 2020 riesige Bilder zum Thema Polarforschung auf das Dach projiziert, darunter Polarlichter, kalbende Gletscher und Sequenzen, die die Apnoetaucherin Anna von Boetticher beim Tauchen unter dem Eis zeigen. „Es ist ein gewaltiges Bild, wenn eine 50 Meter lange Taucherin elegant über das Dach gleitet und ins Museum eintaucht. Es ist eine auf die Architektur maßgeschneiderte Bewegtbildprojektion, die viel über das Gebäude und seinen Zweck erzählt“, sagt Ausstellungsmacher Helmut M. Bien von Westermann Kulturprojekte, der das Konzept erdacht hat. Auch der Einfluss des Klimawandels auf die beiden Pole wurde in der Installation aufgegriffen. Bien will zeigen, wie fragil die Polargebiete sind. „Die Pole sind weit entfernt, kaum jemand hat eine persönliche Erfahrung mit diesen extremen Lebensräumen. Dennoch haben sie einen bestimmenden Einfluss auf unsere Lebensqualität.“ Das Bremerhavener Museum stellt sich derzeit neu auf. Es will mehr als Technikgeschichte zeigen und die Beziehung von Mensch und Meer in den Mittelpunkt rücken. Sunhild Kleingärtner, Museumsdirektorin und Professorin für Schifffahrtsgeschichte und Maritime Archäologie, betont: „Es ist die Chance, aus maritimer Perspektive gesellschaftlich relevante Themen aufzugreifen.“ mz


Meteorologie

Stürme verursachen Erdbeben

Hurrikane können das Meer so stark aufwühlen, dass der Ozean- boden zu schwingen beginnt. Forscher der Florida State University konnten nachweisen, dass Stürme vor allem in Küsten- nähe leichte Erdbeben mit einer Magnitude von bis zu 3,5 auslösen können. Solche Beben sind von Menschen vor Ort spürbar und bis weit ins Land messbar. „Stormquakes“, Sturmbeben, nennen die Wissenschaftler um Wenyuan Fan dieses neue geophysische Phänomen im Fachmagazin „Geophysical Research Letters“. „Das Aufregende ist, dass seismische Quellen aufgrund von Hurrikanen von Stunden bis hin zu Tagen dauern können“, erklärt Fan. Stormquakes brauchen allerdings bestimmte geologische Voraussetzungen. So scheinen sie nur am Rand eines breiten Kontinentalschelfs oder an Bänken im Meer zu entstehen. Nur in diesen seichten Meeresgebieten kann sich die Energie der Wellen konzentrieren, sodass ihr Druck in den Boden geleitet wird und gleichförmige Erschütterungen erzeugt. Die Wellen wirkten dann wie ein gewaltiger Hammer, der immer wieder aufschlägt, sagt Fan. Die dabei entstehenden Oberflächenwellen auf dem Meeresboden, sogenannte Rayleighwellen, können sich weit über Kontinente hinweg ausbreiten. Nachweisen konnten die Forscher sie an der Atlantikküste vor den USA und Kanada, an Kanadas Pazifikküste und am Golf von Mexiko – zum Beispiel nach den Hurrikanen „Ike“ (2008), „Bill“ (2009) und „Irene“ (2011). mz


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mare No. 138

mare No. 138Februar / März 2020

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