Neuigkeiten aus der Welt der Meere

Von A wie Architektur bis Z wie Zoologie

Schutzgebiet für Seekühe im Persischen Golf

Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen in den nächsten vier Jahren das Verhalten der Seekühe erforschen und ihnen ein Schutzgebiet einrichten. Im Persischen Golf leben nach Schätzungen von Experten nur noch 2000 der gemächlichen, bis 300 Kilogramm schweren Tiere, die auch Dugongs genannt werden. Es ist die zweitgrößte Population der bedrohten Meeressäuger; die größte lebt bei Australien. Zur Einrichtung eines Schutzgebietes, das den Bedürfnissen der Seekühe entspricht, müssen die Biologen aber erst das Wanderungsverhalten der Dugongs erforschen. Nachdem sie die Seekühe aus Flugzeugen beobachtet haben, wollen die Wissenschaftler bestimmte Tiere mit Satellitensendern ausstatten. So bestimmen die Tiere unbewusst selbst, wo die zukünftigen Schutzgebiete eingerichtet werden. sam


Tiefseefahrzeug ferngelenkt in der Arktis

Auf der 15. Arktisexpedition des Forschungsschiffs „Polarstern“ erproben Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven erstmals ein ferngesteuertes Tauchboot. Das vier Tonnen schwere, unbemannte Fahrzeug „Victor 6000“ kann bis zu 6000 Meter tief tauchen und mehrere Tage auf dem Meeresgrund arbeiten. Zwischen Grönland und Spitzbergen sammelt „Victor“, der am französischen Meeresforschungsinstitut Ifremer entwickelt wurde, Wasser- und Sedimentproben, Haarsterne, Seeanemonen und andere Organismen. Per Fernsteuerung dirigieren die Forscher von Bord der Polarstern den Greifarm, eine Greifklaue, Messgeräte und den Saugrüssel des Tiefenroboters. Das Umfeld können sie quasi durch seine „Augen“ sehen, weil Videokameras Farbbilder direkt zum Kontrollpult des Schiffs übertragen. An geeigneten Standorten werden Versuchsflächen für Langzeitbeobachtungen abgesteckt. Im „Molloy Deep“, der mit gut 5500 Metern tiefsten Stelle des arktischen Ozeans, stießen die Wissenschaftler nicht nur auf typische Bewohner wie Seegurken, sondern auch Hinterlassenschaften des Menschen: Plastiktüten, Metallschrott und jede Menge Holz. Zu den schöneren Begegnungen gehörten zwischen 2500 und 3000 Metern Tiefe „blumenartige“ Schwämme, ein Oktopus und Bodenfische. Die zwei bis zwölf Zentimeter großen Flohkrebse überraschten die Forscher durch ihre schnelle Art der Aasbeseitigung: Ausgelegte Fischkadaver nagten sie binnen weniger Stunden bis auf die Gräten ab. Am 15. Oktober wird die Polarstern nach Bremerhaven zurückkehren. röß


Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 16. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.

mare No. 16

No. 16Oktober / November 1999

Aus der Redaktion

Aus der Redaktion

Mehr Informationen
Vita Aus der Redaktion
Person Aus der Redaktion
Vita Aus der Redaktion
Person Aus der Redaktion
Suchmaschine unterstützt von ElasticSuite