Neuigkeiten aus der Welt der Meere

Altersrekord in der Tiefe

Der Bartwurm Lamellibrachia sp., der im Golf von Mexiko in gut 500 Meter Tiefe haust, ist ein erstaunliches Tier. Es lässt sich Zeit zum Wachsen und erreicht ein geradezu biblisches Alter: 170 bis 250 Jahre. So lange braucht er auch, bis er zwei Meter lang ist. Das hat ein Forscherteam um Charly Fisher von der Pennsylvania State University in den USA herausgefunden. Die zu den Röhrenwürmern gehörenden Tiere besiedeln den Tiefseeboden, vor allem dort, wo nährstoffhaltiges Wasser aus dem Grund sickert. Der Bartwurm pflegt damit genau den entgegengesetzten Lebensstil seiner Verwandten an den heißen Quellen. Die wachsen einen Meter pro Jahr und sterben nach wenigen Jahren. röß

Strom aus Strömung

Das erste Strömungskraftwerk der Welt soll im Herbst dieses Jahres vor der Küste Cornwalls installiert werden (siehe auch mare No. 14). Das Pilotprojekt – es sieht aus wie ein auf den Kopf gestelltes Windrad – soll das unerschöpfliche Energiepotenzial der Ozeane zur kommerziellen Stromerzeugung nutzbar machen. Nach Ansicht von Wissenschaftlern an der Gesamthochschule Kassel, die das Projekt entwickelt haben, ließe sich der gesamte Energiebedarf der Menschheit aus dem Meer decken. Im Gegensatz zu Wellenkraftwerken, die die Bewegung der Meeresoberfläche ausnutzen, werden die Unterwasser-Rotoren direkt durch die Strömung angetrieben. Zusätzlicher Vorteil neben dem Nullverbrauch an endlicher Energie: Die unter Wasser arbeitenden Kraftwerke beeinträchtigen das Landschaftsbild nicht. „Wenn die Technik sich bewährt und eine wirtschaftlich erfolgreiche Nutzung möglich ist“, so Projektleiter Jochen Bard, „dann könnte ein riesiger neuer Markt entstehen.“ Allein die bislang hundert Standorte, die sich in Europa für eine solche Anlage eignen, könnten 12000 Megawatt produzieren, so viel wie zehn Atommeiler vom Typ Biblis. röß

Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 20. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.