Big Brother im Meer
Haie, Schildkröten, Wale, Albatrosse, Tunfische und viele andere: Ab 2002 wollen Wissenschaftler vier- bis fünftausend Bewohner des Nordpazifiks mit Sensoren, Minirecordern oder -kameras ausstatten, um mehr über ihre Lebensweise in den Weiten der Weltmeere zu erfahren. Das Projekt „Census of Marine Life“ ist auf zehn Jahre angelegt. „Die Tiere selbst sollen uns zeigen, wie sie miteinander umgehen, wo ihre Nahrungsgebiete liegen, auf welchen Routen sie wandern“, erklärt Barbara Block von der Hopkins-Meeresstation, die zur kalifornischen Stanford-Universität gehört. Gleich mit aufgezeichnet werden physikalische Daten über ihre Umgebung wie Wassertemperatur, Salzgehalt und Meeresströmung. Die Mikrochips der neuen Generation besitzen mehr Speicherkapazität und wiegen nur fünf Gramm, sodass sie auch an kleineren Tieren befestigt werden können. röß
Riesentintenfisch auf Freiersfüßen
Die Gewässer Neuseelands sind möglicherweise das bevorzugte Paarungsrevier von Architeuthis, dem sagenhaften Riesenkalmar (siehe mare No. 9). Das vermutet der Meereforscher Steve O’Shea vom National Institute of Water and Atmospheric Research im neuseeländischen Auckland. Im vorletzten Jahr wurden so viele Exemplare dieser Gattung gefunden wie nie zuvor: 1999 wurden 23 Architeuthis-Kadaver an Neuseelands Küsten angespült oder von Fischern angelandet; in den vorangegangenen 20 Jahren waren es nur insgesamt 50. Nach Angaben O’Sheas sind die meisten Tiere nicht länger als zwölf Meter und wiegen bis zu 300 Kilogramm. Der größte bislang gefundene Architeuthis war 18 Meter lang und wog 900 Kilo. Noch hat kein Forscher sie je lebend beobachten können. Seit 1995 häufen sich Funde von erwachsenen Riesentintenfischen in bestimmten Monaten, was nach Ansicht von O’Shea und anderen Wissenschaftlern dafür spricht, dass die Riesen nicht das ganze Jahr über in neuseeländischen Gewässern leben. Die Jungtiere ziehen vermutlich ins offene Meer hinaus und kommen zur Fortpflanzung zurück. Die Fund-Daten könnten laut O’Shea außerdem ein Hinweis dafür sein, dass es sich um zwei verschiedene Populationen handelt. Das Objekt seiner Forschung ist nicht gerade einfach zu handhaben: O’Shea braucht ein „Team von Gewichthebern“, um die Giganten zu bewegen und in Formalin einzulegen. röß
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