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Walfang
Belugas vor Grönland in Gefahr

Innerhalb der nächsten 20 Jahre wird es keine Belugawale in den Gewässern vor Westgrönland mehr geben, wenn die Jagd auf die wegen ihres umfangreichen Lautrepertoires auch „Kanarienvögel der Meere“ genannte Delfinart nicht reduziert wird. Davor warnt der wissenschaftliche Ausschuss der Nordatlantischen Meeressäuger-Kommission (Nammco). Heute gibt es vor Westgrönland etwa 20 Prozent weniger Belugawale als noch vor 40 bis 50 Jahren. Als Ursache führen die Wissenschaftler eine zu hohe Zahl getöteter Tiere in den vergangenen zehn Jahren an; die Jagd der Grönländer auf die weißen Wale stelle eine Überfischung der Bestände dar. Nach Meinung der unter Naturschützern umstrittenen Nammco dürften nur zwischen 100 und 150 dieser Meeressäuger jährlich getötet werden, um den Erhalt der Population nicht zu gefährden. Derzeit gibt es keinerlei Beschränkungen, jedes Jahr sterben zwischen 400 und 1000 Belugas in grönländischen Gewässern. Gegründet wurde die Nammco von den drei Walfangnationen Grönland, Island und Norwegen vor zehn Jahren, um – bislang allerdings vergeblich – Quoten für eine den Bestand erhaltende Nutzung von Narwalen, Belugas und Walrossen festzulegen. Weltweit soll es noch etwa 50000 Belugas geben. Außer bei Grönland werden die Tiere auch in Alaska und entlang der Küsten Russlands gejagt. uk


Tourismus
Kreuzfahrer planen das Grüne Schiff

Auf einem einzigen Kreuzfahrtschiff mit rund 4000 Gästen fallen pro Tag etwa 8000 Kilogramm Speisereste an, dazu kommen 4000 bis 6000 Kilogramm Plastik, Pappe und Papier. Glas und Dosen bringen es noch einmal auf 5000 Kilogramm, und der Wasserverbrauch pro Kopf liegt bei rund 200 Litern täglich. Auf dem „Zweiten Internationalen Umwelt-Workshop für die Kreuzfahrtindustrie“ im September in Hamburg war die Müllflut der Kreuzfahrer dann auch Thema der Chefs von Reedereien, Werften, Zulieferbetrieben für den Schiffbau sowie für die Vertreter der International Maritime Organisation (IMO). Seit dem ersten Treffen in Miami 1992, so die Einschätzung der Teilnehmer, sei die damals entwickelte Vision vom „grünen Schiff“ ein gutes Stück umgesetzt: angefangen bei biologisch abbaubaren Putzmitteln über Knochenzerkleinerer sowie Anlagen für Speisereste, die mit Vakuum statt Frischwasser arbeiten. Glaszertrümmerer und Schredder gehören inzwischen zur Ausrüstung auf den Schiffen, ebenso Desinfizierungsanlagen, die den – zwecks weiterer Entsorgung – an Land gegebenen Abfall keimfrei machen. Ziel für die nächsten Jahre aber bleibt das so genannte Zero-Discharge-Kreuzfahrtschiff: Keinerlei Müll soll mehr über Bord gehen. Zudem sollen aus der schiffseigenen Müllverbrennunganlage nahezu keine Schadstoffe mehr in die Luft abgegeben werden. Das gebrauchte Wasser, das ins Meer abgeleitet wird, soll so aufbereitet sein, dass es den weltweit striktesten Anforderungen an Trinkwasserqualität entspricht. Eine neu gegründete Arbeitsgruppe untersucht deshalb technische Möglichkeiten und Kosten, dieses Grauwasser aus Küche, Duschen oder der bordeigenen Wäscherei derart aufzuarbeiten. Unter Federführung des Internationalen Verbands der Kreuzfahrtreedereien (ICCL) gehen die Teilnehmer außerdem daran, ein einheitliches Regelwerk auszuarbeiten, das sich nach den jeweils strengsten Werten richtet. alz


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mare No. 35

No. 35Dezember 2002 / Januar 2003

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