Wirtschaft
Geld liegt nicht auf der Straße – aber am Strand
Zu echter Bückware sind die so genannten Sunrise Shells geworden. Vor allem am Strand von Haleiwa auf der hawaiischen Insel Oahu ist in der letzten Zeit ein regelrechter Run auf die Kammmuscheln ausgebrochen. Die alten Hawaiianer erachteten die Muschel als heilig, nur der königlichen Familie war es erlaubt, sie zu tragen. Brachten die Fundsachen bis vor kurzem nur fünf Dollar je Stück ein, zahlen einschlägige Händler nunmehr ein Vielfaches: 20 bis 30 Dollar ist ihnen ein Exemplar wert. Immer noch ein gutes Geschäft, denn außerhalb Hawaiis geben Sammler gut und gerne 150 Dollar für eine Muschel. Selbst Bruchstücke werden aufgekauft, und statt mit Geld kann in einigen Geschäften der Insel auch mit den begehrten Schalen bezahlt werden. Mike Severns, Autor des Buches „Hawaiian Seashells“, ist der plötzliche Mehrwert der Muscheln ein Rätsel. „Sie sind zwar hübsch“, so der Malakologe, „aber beileibe keine Rarität.“ Zu Letzterer zählt er die Porzellanschnecke Cypraea ostergaardi. Glückliche Finder einer solchen Preziose dürften sich davon mehr als ein Hawaiihemd leisten können: 1800 Dollar bringt ein Glanzstück. ww
Medizin
Herzchirurg in eigener Sache
Auch Fische haben ein Herz – und was für eines: Wie die Zellbiologen der Harvard Medical School in Boston im Wissenschaftsmagazin „Science“ schreiben, können Zebrafische zerstörte Teile ihres Herzens gänzlich reparieren. Bekannt war bereits, dass manche Fische Schäden an ihrer Wirbelsäule oder den Flossen selbstständig heilen können. In den aktuellen Experimenten entfernten die Bostoner Experten den Zebrafischen nun bis zu einem Fünftel ihres Herzmuskels. Zunächst verkrustete die Wunde. Überraschenderweise bildeten sich aber keine Narben. Ganz im Gegenteil: Innerhalb von nur zwei Monaten wuchs neues, funktionstüchtiges Herzgewebe. Das Herz war wieder voll leistungsfähig. Die Forscher fanden heraus, dass der körpereigene Reparaturmechanismus durch ein bestimmtes Eiweiß gesteuert wird. Offensichtlich treibt dieses Eiweiß eine ganze Wirkkette an, die die Herzmuskelzellen zur Teilung und zum geordneten Wachstum anregt. Fische, bei denen das Eiweiß auf Grund einer genetischen Veränderung defekt ist, sind den Wissenschaftlern zufolge dazu nicht in der Lage. Bisher ist kein Wirbeltier bekannt, das einen derart effektiven Reparaturmechanismus besitzt. Die amerikanischen Forscher hoffen durch ihre Erkenntnisse am Zebrafisch auf neue Heilungschancen für die Menschen. Immerhin büßen infarktgeschädigte Patienten zumeist einen Teil ihrer Herzaktivität ein, da das Muskelgewebe durch die mangelnde Versorgung mit Sauerstoff während des Anfalls zerstört wird. Das Wachstum des neuen Gewebes, das dem Zebrafisch zu voller Lebenskraft zurückverhilft, bleibt beim Menschen aus. ts
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