Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, Kiel
Meeresbergbau setzt Tiefseequallen unter Stress
Schon in wenigen Jahren wollen Rohstoffunternehmen Bodenschätze am Meeresgrund abbauen. Biologen befürchten, dass die dadurch aufgewirbelten Sedimentwolken möglicherweise schwimmende Organismen beeinträchtigen. Eine Gruppe um die Meeresforscherinnen Vanessa Stenvers und Helena Hauss vom Geomar in Kiel hat jetzt herausgefunden, dass diese Sedimentwolken Tiefseequallen tatsächlich unter Stress setzen können. Dafür setzte das Team viele Exemplare der faustgroßen Kronenqualle Periphylla periphylla während einer Schiffsexpedition vor Norwegen unterschiedlichen Sedimentkonzentrationen aus. Wie sich zeigte, produzieren die Quallen vermehrt Schleim, wenn sich Sediment auf ihrer Haut absetzt – um die störenden Partikel loszuwerden. Das erhöhe den Energiebedarf der Tiere, schreiben die Forscher im Fachmagazin „Nature Communications“. So zeigten genetische Untersuchungen, dass mit steigender Sedimentkonzentration Gene hochgefahren werden, die sowohl die Atmungsaktivität regeln als auch das Immunsystem und die Wundheilung aktivieren – klare Anzeichen für Stress. Hauss: „Bislang wurde meist untersucht, wie sich der Tiefseebergbau auf den Meeresboden auswirkt. Wir haben jetzt Effekte auf Tiere im Freiwasser beschrieben.“ ts
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