GeoForschungsZentrum, Potsdam
Erdbebenanalyse für Bosporus-Region
Die 16-Millionen-Metropole Istanbul ist durch Erdbeben stark gefährdet. Unmittelbar auf der Höhe der Großstadt am Bosporus verhaken sich die Anatolische und Eurasische Platte. Aus historischen Aufzeichnungen ist bekannt, dass sich diese Spannungen im Schnitt alle 250 Jahre in einem besonders starken Beben entladen. Mittlerweile ist das nächste längst überfällig. Zusammen mit türkischen Kollegen hat ein Team des GeoForschungsZentrums (GFZ) in Potsdam die Plattengrenze jetzt genauer denn je untersucht. Wie die Fachleute im Fachmagazin „Geophysical Research Letters“ schreiben, werteten sie dafür erstmals die Daten zweier türkischer Erdbebenmessstationen mit neuen Computerprogrammen aus. Sie stellten fest, dass besonders im Westen regelmäßig an denselben Stellen der Plattengrenze kleinere Beben auftreten, sogenannte Repeater. Hier gibt es spröde Gesteine, die relativ schnell brechen, wenn sich die Platten verhaken. Daher bewegen sich die Platten hier langsam aneinander vorbei. Ausgerechnet bei Istanbul aber sind die Platten komplett verhakt, Repeater gibt es dort nicht. „Da Beben oft im Übergangsbereich zwischen den Repeatern und den verhakten Abschnitten beginnen, ist die umfassende Analyse der Plattengrenze so wichtig“, sagt der GFZ-Geophysiker Marco Bohnhoff. Er hofft nun, das nächste große Erdbeben besser vorhersagen zu können. ts
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