Neues aus der Meeresforschung

Nachrichten aus den Meeresforschungsinstituten der Welt

Senckenberg-Institut, Wilhelmshaven, und Museum für Naturkunde, Berlin 
Stachlige Überlebenskünstler

Seeigel können längere Zeit überleben, selbst wenn ein großes Loch in ihrem stachligen Panzer klafft und ihnen Organe fehlen. Das haben die Geologen Max Wisshak vom Senckenberg-Institut in Wilhelmshaven und Christian Neumann vom Museum für Naturkunde in Berlin bei der Auswertung von Kamerabildern einer Unterwasserplattform vor Spitzbergen herausgefunden. Der verletzte Seeigel war zufällig ins Bild der Kamera gekrochen und hatte dort vier Tage verweilt. Dem Tier fehlten der After, Sexualorgane und andere wichtige Innereien – dennoch bewegte es sich weiter über den Meeresboden. Auch konnte es noch vor einer angreifenden Krabbe fliehen und Schutz suchen. Seit längerer Zeit ist bekannt, dass Seesterne – die nahen Verwandten der Seeigel – enorme Selbstheilungskräfte besitzen. Seesterne können ganze Arme ersetzen und in besonderen Fällen sogar aus einem einzigen Arm weitere Arme nachwachsen lassen. Seeigel sind weit weniger gut untersucht. „Die Aufnahmen zeigen zum ersten Mal an einem Seeigel im offenen Meer, dass auch diese Tiere sehr widerstandsfähig sind“, sagt Wisshak. Ob der Seeigel überlebt hat, weiß er nicht, da die Unterwasserplattform nach vier Tagen zurück an Bord des Forschungsschiffs „Maria S. Merian“ geholt wurde. Es gebe aber fossile Seeigel, die zeigen, dass sie ihren Panzer offenbar auch bei sehr schweren Verletzungen neu bilden konnten. Ganz offensichtlich wuchsen ihnen sogar wieder Stacheln, nachdem die Wunden verheilt waren.

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mare No. 141

mare No. 141August / September 2020

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