Universität Bonn
Roboter mit Quallenantrieb
Ohrenquallen gibt es weltweit. Auch in Nord- und Ostsee sieht man die weißlich durchscheinenden Tiere, wie sie im Wasser ihren Schirm zusammenziehen und sich so fortbewegen. Forscher an der Universität Bonn haben jetzt anhand von Computersimulationen herausgefunden, wie das Nervensystem der Quallen im Detail arbeitet und die Muskulatur steuert. Im Fachmagazin „eLife“ schreiben die Wissenschaftler um Fabian Pallasdies, dass sich der Bewegungsimpuls von einer einzelnen Nervenzelle kreisförmig über den ganzen Körper ausbreite. Wichtig sei dabei, dass jede Nervenzelle bei einer Kontraktion des Schirmes nur einmal „feuert“. Wäre das nicht der Fall, könnten sich die Nervenzellen gegenseitig immer wieder anregen. „Damit käme die Muskulatur in eine Art Loop, die Bewegung wäre unkoordiniert und würde nicht mehr enden“, sagt Pallasdies. Ohrenquallen besitzen zwei Muskelgruppen: eine, die direkt am Rand des Schirmes sitzt und diesen verformen kann, und eine zweite, die die Unterseite des Schirmes überzieht. Die Muskelgruppen werden offenbar in bestimmten Intervallen abwechselnd angeregt, damit die Qualle sich zielgerichtet durchs Wasser bewegen kann. Weltweit versuchen Forscher, Unterwasserroboter mit energiesparendem Quallenantrieb zu bauen. Die Simulationen aus Bonn könnten ein Schlüssel dazu sein.
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