Friedrich-Schiller-Universität, Jena
Antibiotika aus dem Meer
Immer mehr Bakterien werden resistent gegen gängige Antibiotika. Weltweit suchen Wissenschaftler deshalb nach neuen antibiotischen Wirkstoffen, um Infektionskrankheiten auch in Zukunft bekämpfen zu können. Nun hat das Team um den Mikrobiologen Christian Jogler von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena auf einen Schlag 79 Meeresbakterien aus der Gruppe der Planctomyceten entdeckt, die sehr wahrscheinlich wirksame Antibiotika herstellen. „Bislang ging man davon aus, dass nur Bodenbakterien an Land Antibiotika produzieren können“, sagt Jogler. „Wir kamen auf die Idee, im Meer zu suchen.“ Und zwar dort, wo sich besonders viele Mikroorganismen tummeln: auf den großen Algen, von deren Stoffwechselprodukten sich die Mikroorganismen ernähren. Ihre Hypothese: Um Konkurrenten in Schach zu halten, scheiden einige dieser Mikroorganismen antibiotische Stoffe aus, die andere Bakterien abtöten. Die Forscher lagen richtig. Eine Analyse des Bakterienerbguts zeigte, dass die Planctomyceten bislang unbekannte Genabschnitte besitzen, die die Information für den Bau kleiner Moleküle enthalten, darunter höchstwahrscheinlich auch Antibiotika. Ein eindeutiger Nachweis steht allerdings noch aus.
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