Mein Hooge, 23.

Unser Kolumnist reiste als Jugendlicher achtmal nach Hooge. Jetzt, nach 30 Jahren, erkundet er die Hallig erneut, als Erwachsener, als Stadtmensch, mit tausend Fragen im Gepäck. Heute besucht er den Friedhof

Meine Frau hat eine Leidenschaft, die ich bis heute nur schwer teilen kann. Sie liebt Friedhöfe. Sie sagt, Friedhöfe seien inspirierende Orte voller Geschichte und Geschichten. Das mag zwar sein. Ich persönlich bevorzuge dennoch Plätze, wo das Leben zelebriert wird und nicht der Tod. 

Weil ich aber ihren Enthusiasmus nicht bremsen will, pflegen wir seit Jahren ein eigenwilliges Ritual. Jedes Mal, wenn wir in den Urlaub fahren, besuchen wir als Erstes den örtlichen Friedhof. Egal wo, ob in Miami Beach, New York, Auckland oder St. Peter-Ording. Und während wir von Grabstein zu Grabstein irren, nehmen andere schon ihren ersten Drink am Strand. Ich bin dann immer sehr neidisch auf die anderen. 

Ihr diesen Spleen abzugewöhnen ist aussichtslos. Also bin ich dazu übergegangen, selbst nach Friedhöfen zu fahnden, die meiner Frau gefallen könnten – und habe nun ein wahres Schmuckstück gefunden: den Friedhof auf Hallig Hooge.

Zugegeben, er ist winzig (er zählt nur ein paar Dutzend Gräber), und er ist kein jüdischer (meine Frau liebt jüdische Friedhöfe). Und es gibt auch kein Grab eines vergessenen deutschen Dichters (meine Frau liebt vergessene deutsche Dichter). Und doch ist der Hooger Friedhof etwas ganz Besonderes.

Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 153. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.

mare No. 153

mare No. 153August / September 2022

Von Jan Keith

Jan Keith, Jahrgang 1971. Studium der Politikwissenschaft, Japanologie und Geografie in Bonn, Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München. Bevor er im August 2008 zu mare kam, arbeitete er als Redakteur und Autor bei der Financial Times Deutschland.

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Vita Jan Keith, Jahrgang 1971. Studium der Politikwissenschaft, Japanologie und Geografie in Bonn, Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München. Bevor er im August 2008 zu mare kam, arbeitete er als Redakteur und Autor bei der Financial Times Deutschland.
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Vita Jan Keith, Jahrgang 1971. Studium der Politikwissenschaft, Japanologie und Geografie in Bonn, Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München. Bevor er im August 2008 zu mare kam, arbeitete er als Redakteur und Autor bei der Financial Times Deutschland.
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