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Frisch gefangen
Ein Ratgeber zur Frage, was vom Meer noch auf den Teller darf

Wie steht es um die Fische in den Weltmeeren wirklich, und welchen Anteil daran haben wir als Verbraucher? Wissenschaftsautor Manfred Kriener und Gewässerökologe Stefan Linzmaier haben dazu eine kritische Bestandsaufnahme vorgelegt, die gleichzeitig eine kluge Handreichung für ratlose Kunden an der Fischtheke ist: Darf ich wild lebenden Kabeljau noch kaufen? Und wie verhält es sich beim Lachs aus Aquakulturen? 

Der Census of Marine Life zählt mehr als 30 000 bekannte Fischarten, 1000 davon stehen auf unserem Speiseplan, jedes Jahr werden 250 neue Fische entdeckt. Die Wildfänge sind seit den 1980er-Jahren, trotz der auf acht Milliarden Menschen angestiegenen Weltbevölkerung, kaum gestiegen. Gleichzeitig sprang der Pro-Kopf-Verbrauch aber von neun (1960) auf aktuell fast 21 Kilogramm. Die Menschheit isst heute mehr Fisch aus Aquakultur als aus Wildfängen. Bietet die Fischzucht also die Lösung? Die Autoren sehen hier jedenfalls einen „epochalen Wandel“ und widmen dem Thema ein eigenes Kapitel. Autor Manfred Kriener übrigens ist bekennender Angler; laut einer Arbeit britischer Wissenschaftler hat er damit ein „verringertes Risiko, an Angstzuständen zu leiden“. Doch was ist mit dem Schmerz des Fischs am Haken? Da weicht Kriener ein wenig aus: „Einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zuzufügen“ sei verboten. Wer angelt, sollte also auch essen. Schon Ovid wusste: „Der Fisch, der einmal vom Haken verletzt wurde, vermutet Haken in jedem Brot.“ Roland Brockmann

Manfred Kriener, Stefan Linzmaier:„Fisch in Seenot. Über den sorgsamen Umgang mit einer gefährdeten Ressource“, S. Hirzel, Stuttgart, 2024, 232 Seiten, 22 Euro

Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 169. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.