Leser fragen mare

Ihre mare-Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere

Wer war zuerst am Kap Hoorn? Francis Drake 1578 oder Willem Schouten 1616?
Ekkehard Klug, per E-Mail

Unstrittig ist, dass der holländische Seefahrer Willem Schouten 1616 die Gestalt des Kaps als Erster beschrieb. Tatsache ist aber auch, dass der englische Freibeuter Francis Drake sich mit seiner Galeone „Golden Hinde“ während seiner Entdeckungsreise um die Welt bereits im Oktober 1578 in dem Seegebiet vor Feuerland aufhielt. Er hatte bereits den Pazifik westlich von Kap Hoorn erreicht, als ein Sturm ihn wieder gen Osten verschlug. Im Lee einer Insel wetterte die Besatzung das Unwetter ab. Offenkundig zählt die Insel zum Feuerlandarchipel, einer Inselgruppe, die auch die Isla Hornos mit dem Kap Hoorn umfasst. „Allen diesen Inseln verlieh unser General [Drake] einen Namen: Elisabethinseln“, heißt es in einem Reisebericht, der 1637, also gut 40 Jahre nach Drakes Tod, in London erschien. Die große Frage aber ist, auf welcher Insel des Archipels Drake Schutz suchte. „Die äußerste Landspitze all dieser Inseln liegt auf 56 Grad“, führt der Bericht weiter aus. Das entspricht recht genau der südlichen Breite Kap Hoorns. Aber wie exakt diese Position bestimmt wurde, wie es etwa um die Sichtverhältnisse bestellt war und ob Drake den Archipel hinreichend erkundete, bleibt indes unbeantwortet.


Gibt es zu dem Begriff „Indonesian Throughflow“ eine gängige deutsche Übersetzung?
Kurt Baldenhofer, Friedrichshafen

Meeresforscher benennen mit „Indonesian Throughflow“ eine Ozeanströmung, die warmes Wasser aus dem Pazifik in den Indischen Ozean transportiert. Damit spielt sie eine Schlüsselrolle in der globalen Ozeanzirkulation und hat eine große Bedeutung für das globale Klima. Wie bei vielen englischsprachigen wissenschaftlichen Begriffen gibt es keine eindeutige deutsche Übersetzung. Torsten Bickert, Meeresgeologe an der Universität Bremen, meint dazu: „Die wörtliche Übersetzung ,indonesischer Durchstrom‘ ist die gebräuchlichste. Spricht man aber von der Meeresverbindung als solche, hat sich der Begriff ,Indonesische Ozeanpassage‘ eingebürgert.“ Diese Übersetzung wird auch in populärwissenschaftlichen Onlineartikeln verwendet. Bickert und seine Kollegen untersuchten die Geschichte des indonesischen Durchstroms. Ihre Ergebnisse belegen, dass Veränderungen des Durchstroms in der Indonesischen Ozeanpassage im mittleren Pliozän – vor etwa 3,5 bis 2,5 Millionen Jahren – zu einer dramatischen Abkühlung des Indischen Ozeans führten und damit zu einem Wechsel vom vorherrschenden warmen Treibhausklima zu einer Eiszeit beitrugen.


Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 113. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.

mare No. 113

No. 113Dezember 2015 / Januar 2016

MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen

Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.

Mehr Informationen
Vita Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
Person MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen
Vita Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
Person MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen
Suchmaschine unterstützt von ElasticSuite