Warum leben Albatrosse manchmal bei fremden Vogelkolonien?
Friedrich Neideck, Mendig
Das Hauptvorkommen der Albatrosse auf der Südhemisphäre liegt im windreichen Südpolarmeer und im Bereich der Westwinddrift, reicht aber in einigen Gebieten bis in die Subtropen. Mit einer Spannweite von bis zu 3,5 Metern sind Albatrosse Giganten der Lüfte. Für ihre langen Reisen sind sie auf den Wind angewiesen; durch ihre besondere Flügelanatomie und mit speziellen Flugmanövern können sie viele Kilometer gleiten, ohne überhaupt mit den Flügeln zu schlagen. Der meist windstille Äquator fungiert als nördliche Grenze für ihre weiten Reisen. Es kommt aber immer wieder vor, dass Albatrosse bei Stürmen mit dem Wind auf die Nordhalbkugel getragen werden. „Da sie ohne den Wind nicht über den Äquator zurückfliegen können, verbleiben sie für die nächste Zeit im Norden und schließen sich anderen Vogelkolonien an“, erzählt Meinhard Simon vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM). So wird etwa bei Helgoland seit einigen Jahren ein Albatros gesichtet. Und die lange Strecke vom Südmeer bis Helgoland ist für Albatrosse kein Problem – sie können jahrelang auf See verbringen, ohne landen zu müssen.
Wie kommunizieren Wale im Ozean über große Entfernungen?
Robert Schmidt, Bad Krozingen
Die tiefen Rufe der Blauwale können so laut sein wie ein Düsenjet. So halten sie mit Artgenossen Kontakt, die Hunderte oder sogar Tausende Kilometer entfernt sind. Doch die Reichweite entsteht nicht allein durch die Lautstärke. Die Wale machen sich eine akustische Eigenschaft des Meerwassers zunutze: den sogenannten Sofar-Kanal. Der Name steht für „sound fixing and ranging“ und besagt, dass hier der Schall gewissermaßen in einer Tiefe „gefangen“ ist (fixing) und sich daher horizontal weit ausbreiten kann (ranging). Wie sich Geräusche im Meerwasser ausbreiten, hängt hauptsächlich von Temperatur und Druck ab. Steigen Temperatur und Druck an, nimmt auch die Schallgeschwindigkeit zu. Taucht man im Ozean hinab, steigt zwar der Druck an, die Temperatur nimmt allerdings mit der Tiefe ab. Das bedeutet, dass sowohl an der Oberfläche (durch die Temperatur) als auch in der Tiefe (durch den hohen Druck) sich Schall am schnellsten ausbreitet. Dazwischen liegt, je nach Region in etwa 500 bis 1000 Meter Tiefe, ein „Schallgeschwindigkeitsminimum“. Singt nun in dieser Tiefe ein Wal, breitet sich der Gesang zunächst kugelförmig aus. Durch die Physik des Meerwassers wird Schall immer in Richtung des Mediums mit geringerer Schallgeschwindigkeit gebrochen. Ein nach oben ausgesandter Schallimpuls wird wieder nach unten in Richtung des Sofar-Kanals gebrochen, ebenso ein nach unten ausgesandter nach oben. Der Schall kehrt also immer wieder zurück zu der Tiefe des Schallgeschwindigkeitsminimums und breitet sich so über große Distanzen aus.
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Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
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