Warum haben Eisbären eine blaue Zunge?
Schülerin Natalie auf der Bonner Arktis-Antarktis-Ausstellung
Tja, der Eisbär hat’s schwär. Einerseits muß er, gut getarnt, in Schnee und Eis seine Beute umschleichen. Deshalb das gelblich-weiße Fell. Andererseits muß er in eisiger Kälte überleben. Ein schwarzes Fell wäre da von großem Nutzen, da es das einfallende Sonnenlicht sehr effektiv in Wärmeenergie umsetzen würde. Aber ob der Herrscher der Arktis unter diesen Umständen auch nur eine einzige Robbe fangen würde? Wie auch immer, die Evolution hat dafür gesorgt, daß die Tiere den Zielkonflikt „Verhungern oder Erfrieren“ mit Hilfe eines Tricks lösen konnten: Unter dem weißen Eisbärenfell verbirgt sich eine stark pigmentierte, tiefschwarze Haut. Sie wandelt das über die Haare weitergeleitete Licht in Wärme um. Aber nicht nur die Haut, auch die Schleimhaut, die Zunge, eingeschlossen, ist pig-mentiert. Daher also das dunkle Blau. Möglicherweise ist die Zunge auch deshalb so dunkel, weil sie besonders stark durchblutet wird. Denkbar ist, daß Eisbären mit Hilfe der Zunge ihre Körpertemperatur regulieren. Tiere, die nicht über die Haut transpirieren können, sind darauf angewiesen, dies über andere Körperteile zu tun. So die hechelnden Hunde, die überschüssige Wärme übrigens auch über die Unterseiten ihrer Pfoten abgeben können. Eisbärenpfoten sind dafür aber schlecht geeignet. Einerseits sind sie mit einer besonders dicken Hornhaut ausgestattet, damit sich die Tiere auf scharfkan-tigem Eis bewegen können. Andererseits wäre es auch nicht sinn-voll, die Pfoten zur Wärmeregulation einzusetzten, da die Bären beim Schwimmen viel Wärme verlieren würden. Bleibt als Wärme-tauscher also nur die blaue Zunge.
Wie alt werden die Kaiserpinguine in der Antarktis?
Colijn Nash, 16jähriger Schüler aus Kalifornien
Erstaunlicherweise gibt die Literatur auf dem ersten Blick nur wenig zum Thema her. Offenbar erforschen die Biologen, die sich mit die-sen Tieren befassen, eher ihre Rolle im polaren Nahrungsnetz. Der englische Autor Richard Laws behauptet in seinem Buch „Antarctica – The last frontier“, Kaiserpinguine würden maximal siebzig bis achtzig Jahre alt. Eine überraschende Aussage, die bei Fachleuten auf ungläubiges Staunen stößt. Rory Wilson, Pinguinexperte am Kieler Institut für Meeresforschung, meint: „Ich wäre sehr überrascht, wenn Kaiserpinguine in freier Natur älter als zwanzig Jahre wer-den“. Ähnliche Zahlen werden auch für andere Pinguinarten ge-nannt. Während Königspinguine im Zoo schon bis zu 28 Jahre alt wurden, erreichen die putzigen Vögel unter den harschen Bedingun-gen des Sechsten Kontinents kaum mehr als 15 Lebensjahre. Und das auch nur dann, wenn die jungen Königspinguine erst einmal ihren ersten Winter überleben. Kaiserpinguine brüten auf dem win-terlichen Packeis. Wenn ihre Kücken schlüpfen, ist zwar der Früh-ling im Anmarsch. Doch falls die Packeisdecke zu früh oder zu spät aufbricht, kann dies für den gesamten Nachwuchs einer Kolonie den Tod bedeuten.
Ihre persönliche Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere: Nach dem Grundsatz „keine Frage ist zu dumm“ will mare in Zusammenarbeit mit MARUM, dem Zentrum für marine Umwelt-wissenschaften an der Universität Bremen, Ihren Wissensdurst stillen. Ihre Fragen, möglichst kurz und prägnant, werden von Meeres-wissenschaftlern recherchiert und beantwortet. Eine Auswahl Ihrer Fragen und unserer Antworten stellen wir an dieser Stelle in jedem Heft vor. Weitere Fragen und Antworten werden Sie auf unseren Internet-Seiten (http://www.mare.de) finden. Ihre Fragen richten Sie telefonisch (040/36985950), per Fax (040/36985990) oder per E-Mail (wat@mare.de) an uns.
| Vita | Ihre persönliche Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere: Nach dem Grundsatz „keine Frage ist zu dumm“ will mare in Zusammenarbeit mit MARUM, dem Zentrum für marine Umwelt-wissenschaften an der Universität Bremen, Ihren Wissensdurst stillen. Ihre Fragen, möglichst kurz und prägnant, werden von Meeres-wissenschaftlern recherchiert und beantwortet. Eine Auswahl Ihrer Fragen und unserer Antworten stellen wir an dieser Stelle in jedem Heft vor. Weitere Fragen und Antworten werden Sie auf unseren Internet-Seiten (http://www.mare.de) finden. Ihre Fragen richten Sie telefonisch (040/36985950), per Fax (040/36985990) oder per E-Mail (wat@mare.de) an uns. |
|---|---|
| Person | Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen. |
| Vita | Ihre persönliche Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere: Nach dem Grundsatz „keine Frage ist zu dumm“ will mare in Zusammenarbeit mit MARUM, dem Zentrum für marine Umwelt-wissenschaften an der Universität Bremen, Ihren Wissensdurst stillen. Ihre Fragen, möglichst kurz und prägnant, werden von Meeres-wissenschaftlern recherchiert und beantwortet. Eine Auswahl Ihrer Fragen und unserer Antworten stellen wir an dieser Stelle in jedem Heft vor. Weitere Fragen und Antworten werden Sie auf unseren Internet-Seiten (http://www.mare.de) finden. Ihre Fragen richten Sie telefonisch (040/36985950), per Fax (040/36985990) oder per E-Mail (wat@mare.de) an uns. |
| Person | Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen. |