Woher hat das Rote Meer seinen Namen?
Axel Rowohlt, Bremen
Eigentlich hätte es leicht sein sollen, die Frage zu beantworten, zumal Wissenschaftler aus den Anrainerstaaten des Roten Meers in Bremen erwartet wurden. Doch die Befragung der Wissenschaftler löste temperamentvolle Diskussionen aus. Es liege doch auf der Hand, dass der rötliche Widerschein der Morgensonne auf den Gebirgen des Sinai die Namensgebung beeinflusste, meinte ein deutscher Meeresbiologe. Ein bibelfester israelischer Forscher konterte, hier handele es sich um einen Übersetzungsfehler. In Wahrheit sei in der Heiligen Schrift von „reed“ (= Schilf) die Rede, was dann aber zu „red“ verballhornt worden sei. Promptes Kopfschütteln auf ägyptischer Seite. Alles falsch, wandte der Professor aus Kairo offenbar mit Blick auf den lahmenden Tourismus in seinem Land ein. Der Name sei gewählt worden, damit die Menschen neu-gierig würden und sich das Tauchparadies einmal aus der Nähe ansähen. Westermanns Geographisches Lexikon weiß dagegen über das „Mare Erythraeum“, so die Bezeichnung seit den Zeiten Plinius des Älteren: Seine Farben sind blaugrün, in der Nähe von Untiefen grün. Und: „Seinen Namen trägt es wegen des zeitweisen Auftretens einer rot erscheinenden Alge, deren Chlorophyll durch rote Pigmente überdeckt wird.“ Bei der vermeintlichen Alge handelt es sich um das Cyanobakterium Trichodesmium erythraeum, das in tropischen Meeren vorkommt. Früher wurden Cyanobakterien als „Blaualgen“ bezeichnet.
Wie heißt der Zeitpunkt zwischen Ebbe und Flut, zu dem das Wasser, wenn auch nur für einen kurzen Moment, stillsteht?
Dr. Gert Völschau, Hamburg
Eine Mandantin stellte dem Rechtsanwalt die oben genannte Frage – die übrigens wieder einmal zeigt, dass es im Reich des Maritimen zwar einfache Fragen, kaum aber einfache Antworten gibt. Seeleute wie Roland Priebe, zur Zeit Erster Offizier auf dem deutschen Forschungsschiff „Sonne“, bezeichnen die Zeit zwischen Ebbe und Flut als Stauwasser. Damit ist freilich nur der ungefähre Zeitraum, in dem der Tidenstrom stillzustehen scheint, umrissen. Für das Navi-gieren eines Schiffes reicht diese praxisnahe Definition allemal. Der unendlich kurze Moment aber, in dem sich der Tidenwechsel vollzieht, wird als Kenterpunkt bezeichnet. Merke: Nicht nur Segelboote, auch Tiden kentern – und das nicht unbedingt zweimal täglich (vergleiche WAT in mare No. 7).
Ihre persönliche Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere: Nach dem Grundsatz „keine Frage ist zu dumm“ will mare in Zusammenarbeit mit MARUM, dem Zentrum für marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen, Ihren Wissensdurst stillen. Ihre Fragen, möglichst kurz und prägnant, werden von Meereswissenschaftlern recherchiert und beantwortet. Eine Auswahl Ihrer Fragen und unserer Antworten stellen wir an dieser Stelle in jedem Heft vor. Weitere Fragen und Antworten werden Sie auf unseren Internet-Seiten (http://www.mare.de) finden. Ihre Fragen richten Sie telefonisch (040/36985950), per Fax (040/36985990) oder per E-Mail (wat@mare.de) an uns.
| Vita | Ihre persönliche Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere: Nach dem Grundsatz „keine Frage ist zu dumm“ will mare in Zusammenarbeit mit MARUM, dem Zentrum für marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen, Ihren Wissensdurst stillen. Ihre Fragen, möglichst kurz und prägnant, werden von Meereswissenschaftlern recherchiert und beantwortet. Eine Auswahl Ihrer Fragen und unserer Antworten stellen wir an dieser Stelle in jedem Heft vor. Weitere Fragen und Antworten werden Sie auf unseren Internet-Seiten (http://www.mare.de) finden. Ihre Fragen richten Sie telefonisch (040/36985950), per Fax (040/36985990) oder per E-Mail (wat@mare.de) an uns. |
|---|---|
| Person | Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen. |
| Vita | Ihre persönliche Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere: Nach dem Grundsatz „keine Frage ist zu dumm“ will mare in Zusammenarbeit mit MARUM, dem Zentrum für marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen, Ihren Wissensdurst stillen. Ihre Fragen, möglichst kurz und prägnant, werden von Meereswissenschaftlern recherchiert und beantwortet. Eine Auswahl Ihrer Fragen und unserer Antworten stellen wir an dieser Stelle in jedem Heft vor. Weitere Fragen und Antworten werden Sie auf unseren Internet-Seiten (http://www.mare.de) finden. Ihre Fragen richten Sie telefonisch (040/36985950), per Fax (040/36985990) oder per E-Mail (wat@mare.de) an uns. |
| Person | Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen. |