Leser fragen mare

Ihre mare-Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere

Wie gelangt das Treibholz von Sibirien an Islands Nordküsten?
Sabine Kaufmann, per E-Mail

"Es war im Herbst 1884, als ich zufällig im norwegischen ,Morgenbladet' einen Artikel las, der davon handelte, dass an der Südwestküste Grönlands einige Gegenstände gefunden worden seien, die von der ,Jeanette' stammen mussten", schreibt Fritjof Nansen in dem Buch "Durch Nacht und Eis". Die "Jeanette", ein amerikanisches Expeditionsschiff, wurde 1879 vor der ostsibirischen Wrangel-Insel vom Eis eingeschlossen, driftete zu den Neusibirischen Inseln und sank dort am 12. Juni 1881. Nansen vermutete, dass die Wrackteile, die nur drei Jahre später an Grönlands Küsten strandeten, mit einer transpolaren Strömung dorthin verfrachtet worden seien. Nicht nur Wrackteile, auch Baumstämme und Messinstrumente treiben mit der Transpolardrift um den Nordpol. In den vergangenen Jahrzehnten wurden Hunderte Bojen für Driftexperimente im Arktischen Becken ausgesetzt. Durch regelmässige Positionsangaben via Satellit ist die oberflächennahe Zirkulation im Nordpolarmeer bekannt, die von einem riesigen Wirbel bestimmt wird. Das vom Wind getriebene Wasser nimmt vor den sibirischen Küsten die Baumstämme auf, die von den großen Flüssen angeschwemmt werden. Der Transpolarstrom treibt die Stämme südwärts bis vor Spitzbergen, wo sie bei ruhiger See gesichtet werden. Sie stranden an den Nordküsten von Island und Spitzbergen, auf der Jan Mayen Insel und auf der Bäreninsel zwischen Nordkap und Spitzbergen.

Siehe auch den Beitrag "Buntes Treiben auf hoher See", Heft 8.


Woher kommt der Begriff "Rollen der See", und was ist darunter zu verstehen?
Jochen Friedrichs, Berlin

Wohl jeder Leser kennt den Shanty "Rolling home", der von einem Schiff handelt, das sanft in den Wellen gen Heimat schaukelt. Der Begriff "Rollen" bezieht sich auf die Bewegung eines Schiffes um seine Längsachse und nicht auf die Bewegung der See oder der Wellen. Ein Schiff kommt ins Rollen, wenn meterhohe Brecher seitlich gegen den Schiffskörper schlagen, bis er vibriert und immer stärker um seine Längsachse schaukelt. Ein Schiff rollt dann am stärksten, wenn es im Rhythmus der Wellen schaukelt. Schiffsbauer mindern das Rollen mit seitlich angebrachten, langgestreckten Dämpfungskielen am Rumpf. Auch Stabilisatoren, rotierende Unterwasserflügel, reduzieren bei mittleren Windstärken das Rollen. Bei einem richtigen "Kuhsturm" müssen sie jedoch eingefahren werden, weil sie unter den peitschenden Wellenschlägen abknicken könnten. Es ist fraglich, ob Kreuzfahrt-Passagiere unter solchen Umständen noch "Rolling home" anstimmen würden.


Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 16. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.

mare No. 16

No. 16Oktober / November 1999

Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.

Ihre persönliche Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere: Nach dem Grundsatz "Keine Frage ist zu dumm" will mare in Zusammenarbeit mit MARUM, dem Zentrum für marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen, Ihren Wissensdurst stillen. Mit der Hilfe vieler seiner Fachkollegen recherchiert und beantwortet der Marum-Mitarbeiter Albert Gerdes Ihre Fragen. Eine Auswahl stellen wir in jedem Heft an dieser Stelle vor. Weitere Fragen und Antworten werden Sie unter www.mare.de auf unseren Internet-Seiten finden. Ihre möglichst prägnanten Fragen stellen Sie bitte per Telefon direkt an Albert Gerdes (0800/2182182, gebührenfrei), per Fax (040/36985990) oder per E-Mail (wat@mare.de).

Mehr Informationen
Vita Ihre persönliche Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere: Nach dem Grundsatz "Keine Frage ist zu dumm" will mare in Zusammenarbeit mit MARUM, dem Zentrum für marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen, Ihren Wissensdurst stillen. Mit der Hilfe vieler seiner Fachkollegen recherchiert und beantwortet der Marum-Mitarbeiter Albert Gerdes Ihre Fragen. Eine Auswahl stellen wir in jedem Heft an dieser Stelle vor. Weitere Fragen und Antworten werden Sie unter www.mare.de auf unseren Internet-Seiten finden. Ihre möglichst prägnanten Fragen stellen Sie bitte per Telefon direkt an Albert Gerdes (0800/2182182, gebührenfrei), per Fax (040/36985990) oder per E-Mail (wat@mare.de).
Person Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
Vita Ihre persönliche Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere: Nach dem Grundsatz "Keine Frage ist zu dumm" will mare in Zusammenarbeit mit MARUM, dem Zentrum für marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen, Ihren Wissensdurst stillen. Mit der Hilfe vieler seiner Fachkollegen recherchiert und beantwortet der Marum-Mitarbeiter Albert Gerdes Ihre Fragen. Eine Auswahl stellen wir in jedem Heft an dieser Stelle vor. Weitere Fragen und Antworten werden Sie unter www.mare.de auf unseren Internet-Seiten finden. Ihre möglichst prägnanten Fragen stellen Sie bitte per Telefon direkt an Albert Gerdes (0800/2182182, gebührenfrei), per Fax (040/36985990) oder per E-Mail (wat@mare.de).
Person Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
Suchmaschine unterstützt von ElasticSuite