Seit wann werden Schiffe getauft? Und gibt es religiöse Bezüge?
Christa Dommel, Bremen
Knatternde Segel und knarrende Spanten, das Gieren des hoch am Wind segelnden Schiffs nach Luv oder Lee, sein Verhalten bei kabbeliger See – all dies machen Charakter und Persönlichkeit eines Schiffes aus. Wohl aus diesen Gründen bezeichnete der Schriftsteller Joseph Conrad Schiffe als lebendige Geschöpfe. So gesehen wundert es nicht, dass die Schiffstaufe in der christlichen Seefahrt seit dem ausgehenden Mittelalter eine wichtige Rolle spielt. Auf einem Holzschnitt, der 1486 in Mainz gedruckt wurde, heißt es: „Wenn man nun mit dem Bau zur Richtigkeit gekommen, schafft man, was nöthig auch sonsten noch herbey, dann wird gleich ohn Verzug die Tauffe vorgenommen, damit dies schnelle Schiff im Meere glücklich sey.“ In England werden Taufzeremonien erstmals 1677 schriftlich erwähnt. Auch die Schiffe der spanischen Armada wurden dem Ritual unterzogen. Immer galt es, die Götter günstig zu stimmen. Das war im Mesopotamien des vierten vorchristlichen Jahrtausends nicht anders als bei den Griechen und Römern. Auch sie ließen ihre Schiffe mit einem Ritual, das bisweilen mit Menschen- oder Tieropfern verbunden waren, zu Wasser. In Island ließen Wikingerhäuptlinge bisweilen Menschen zwischen Stapellaufbalken und den Großbooten zerquetschen. In anderen Regionen malte man Kreuze aus Tierblut auf das Deck. Beim indischen Taufritus spielen Schriftzeichen, die am Bug des Schiffes angebracht werden, eine bedeutsame Rolle, während in Japan und China beim Stapellauf eine vom Schiff zum Land gespannte Leine zerreißt – wie eine Nabelschnur, deren Durchtrennung das Schiffsgeschöpf seinem Element überlässt.
Wie stark wird der Meeresspiegel künftig wirklich ansteigen?
Ute Schmidt, Bremen
Es ist nahezu unmöglich, das zentimetergenau vorherzusagen. Selbst für die jüngste Vergangenheit schwankten die Angaben enorm. So ergaben Pegelmessungen und Berechnungen, dass der Wasserstand unserer Ozeane in den vergangenen 100 Jahren zwischen zehn und 25 Zentimetern zugenommen hat. Einig sind sich die Klimaforscher aber, dass die Ursache dafür der globale Temperaturanstieg von etwa einem halben Grad Celsius in diesem Zeitraum ist. Dadurch dehnte sich nicht nur das oberste Ozeanstockwerk aus. Auch Gletscher und kleinere Eisschilde zogen sich zurück; ihre Schmelzwasser gelangten über die Flüsse in die Meere. Beides trug etwa im gleichen Maß zum Meeresspiegelanstieg bei. Der zukünftige Anstieg hängt naturgemäß davon ab, wie stark der Treibhauseffekt ausfällt. Noch 1990 rechneten die meisten Klimaforscher mit einem Anstieg von 31 bis 110 Zentimetern bis zum Jahr 2100. Inzwischen wurden die Modelle verfeinert. Derzeit geht man von 20 bis 86 Zentimetern aus, wobei die größte Wahrscheinlichkeit bei knapp einem halben Meter liegt. Die Folgen für die Küstenbevölkerung sind dort am gravierendsten, wo gleichzeitig die kontinentale Erdkruste im Sinken begriffen ist. Das ist zum Beispiel im Nildelta und in Bangladesch der Fall.
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Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
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