Leser fragen mare

Ihre mare-Hotline in die unerforschten Weiten und Tiefen der Meere

Ist die Korallenbleiche auch auf Satellitenbildern zu erkennen?
Volker Bannert, per E-Mail

Obwohl derzeit etliche Satellitensensoren eingesetzt werden, um Korallenriffe zu vermessen, lässt sich das Ausbleichen und Absterben der Riffe bislang nicht direkt aus dem All beobachten. „Die Versuche befinden sich noch im Forschungsstadium“, schreibt dazu Brian Whitehouse, der im kanadischen Halifax bei der Allianz für Meeresfernerkundung arbeitet. „Zwar haben wir bei der Überwachung der Riffe mit Hilfe von flugzeuggestützten Sensoren erhebliche Fortschritte gemacht. Bislang jedoch reicht die Auflösung der Satellitensensoren nicht aus.“ So kann der 1997 gestartete Sensor „SeaWifs“ Strukturen nicht erkennen, die kleiner als 1130 Meter sind. Bei dem im April 1999 gestarteten Landsat-7 beträgt diese Auflösung einige dutzend Meter. Derzeit sind Wissenschaftler auf indirekte Methoden angewiesen, um das so genannte „bleaching“ vorherzusagen. Per Satellit messen sie die Oberflächentemperaturen der tropischen und subtropischen Meere. Die Temperaturtoleranz der Korallen ist eng begrenzt. Wird die Toleranzschwelle längere Zeit überschritten, setzt das große Bleichen ein. Die in den betreffenden Regionen liegenden Korallenriffe müssen dann durch Einsätze etwa von Tauchern vor Ort überwacht werden.

Weitere Infos: http://seawifs.gsfc.nasa.gov/SEAWIFS/reef_encounters.text


Die Ozeane nehmen immer mehr Kohlendioxid auf. Welche Auswirkungen hat das?

Ulrich Beilfuss, Wilhelmshaven

Das Weltmeer nimmt im globalen Klimasystem eine Schlüsselstellung ein. Es enthält 50-mal mehr Kohlendioxid als die Atmosphäre und „schluckt“ alljährlich ein Drittel dieses vom Menschen produzierten Treibhausgases. Damit dämpft der Ozean zwar den Treibhauseffekt. Gleichzeitig verändert sich aber die Chemie des Meeres: Der pH-Wert des Wassers sinkt; der Ozean wird allmählich saurer. Die Folge: eine verringerte Aufnahmekapazität für das Klimagas Kohlendioxid. Das bedeutet aber nicht, dass das Weltmeer den Treibhauseffekt zukünftig in geringerem Maß dämpft, denn auch die biologischen Abläufe verändern sich. Dies betrifft vor allem die winzigen Kalkalgen im Meer. Ihnen fällt es im saureren Milieu immer schwerer, einen schützenden Kalkpanzer aufzubauen. Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) schätzen, dass die Kalkproduktion im Ozean bis 2100 auf 60 bis 70 Prozent des vorindustriellen Werts zurückgeht. Weil Kalkalgen aber Kohlendioxid ins Meerwasser abgeben, wenn sie ihre kalkige Hülle aufbauen, ergibt sich ein gegenläufiger Effekt. Weniger Kalkalgen bedeuten naturgemäß weniger CO2-Abgabe. So wird im Ozeanreservoir mehr Platz für die Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre geschaffen. „Im Vergleich zu einer konstanten biologischen Kalkproduktion könnten unseren Modellrechnungen zufolge im Laufe dieses Jahrhunderts bis zu 110 Milliarden Tonnen Kohlendioxid zusätzlich aufgenommen werden“, stellt AWI-Forscher Ulf Riebesell fest.


Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 24. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.

mare No. 24

No. 24Februar / März 2001

Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.

Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.

Mehr Informationen
Vita Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
Person Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
Vita Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
Person Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
Suchmaschine unterstützt von ElasticSuite