Leser fragen mare

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Nehmen Tintenfische Hilfe vom Menschen an?
Ingeborg Schiller, Berlin

Während ihres Urlaubs auf Mallorca wollte Frau Schiller einen scheinbar gestrandeten Tintenfisch in tieferes Wasser bugsieren und stellte fest, dass das Tier neben ihren Füßen herschwamm. „So legten wir etwa 20 Meter zurück", berichtet sie, „wobei der Tintenfisch etwa alle zwei Meter seine Tentakel ausbreitete und diese wellenförmig bewegte. Als mir das Wasser über die Knie reichte, verabschiedete er sich mit einer Tintenwolke und schwamm in tiefes Wasser." Der Hamburger Verhaltensbiologe Professor Jakob Parzefall schließt aus diesem Verhalten, dass Frau Schiller es mit einem Oktopus zu tun hatte, der eigentlich in Felsspalten zu Hause ist. Er kann mit Hilfe seiner Tentakel geschickt laufen und schwimmt nur, wenn er sich gestört fühlt. „Vermutlich ist das Tier vor Frau Schiller geflohen und hat dabei Verschnaufpausen eingelegt; Schwimmen ist ihm eher unangenehm", erklärt Parzefall. Auch die Tintenwolke, die normalerweise dem Schutz vor Feinden dient, spreche für eine Fluchtstimmung. Zwar handele es sich bei Kraken um recht intelligente Tiere. „Aber das Verhalten von Frau Schiller konnte der Oktopus sicher nicht als Hilfe verstehen. Dafür bietet sein artspezifisches Verhaltensrepertoire keine Anhaltspunkte."


Wie weit kann man auf offener See maximal sehen?
Michael Sander, Bremen

Bei bester Fernsicht stand unser Leser auf einem 128 Meter hohen Kreidefelsen der dänischen Insel Møn. „Ich habe gestaunt, als ich mit dem Fernglas die Pfeiler der etwa 70 Kilometer entfernten Øresundbrücke sowie das ungefähr 140 Kilometer entfernte Bornholm zu sehen meinte." Gute Augen, gutes Fernglas - oder Sinnestäuschung? Das lässt sich mit Hilfe einer Formel zur optischen Sichtweite (S) beantworten. Die hängt nämlich sowohl von der Augenhöhe des Beobachters (h1) als auch von der des angepeilten Objekts (h2) ab und errechnet sich wie folgt: S (in Kilometern) = 3,843 x (√h1 + √h2). Nun sind die Brückenpfeiler je 203,5 Meter hoch, die höchsten Erhebungen Bornholms aber nur 162 Meter. Demnach ergeben sich bei einer Augenhöhe von gut 130 Metern folgende maximale Sichtweiten: Richtung Øresundbrücke knapp 100, Richtung Bornholm gut 92 Kilometer. Bornholm lag also hinter der Kimm. Möglich ist aber, dass die Kontur der Ferieninsel durch ungewöhnliche Lichtbrechungen über den Horizont gehoben wurde - als Fata Morgana des Baltischen Meeres.


Dies ist ein Auszug aus dem Text. Den ganzen Beitrag lesen Sie in mare No. 26. Abonnentinnen und Abonnenten lesen ihn auch hier im mare Archiv.

mare No. 26

No. 26Juni / Juli 2001

Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.

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