Ist es wahr, dass Miesmuscheln klettern?
Anja Stöckl, Bremen
Miesmuscheln gelten als nicht gerade agil. Die Larven treiben passiv umher, bis sie sich mit ihren so genannten Byssusfäden an Pfähle, Steine oder andere Muscheln heften. Eine Drüse am Fuß der Muschel presst bis zu 100 der zentimeterlangen Fäden hervor, die sie dann mit ihrem fingerförmigen Fuß am Untergrund festklebt. Dazu dient ein weiteres Sekret, der einzige Kleber, der in Salzwasser aushärtet. Gerade ihre Haltefäden sind es, mit denen sich die Muschel fortbewegt – allerdings nicht einmal im Schneckentempo. Will die Muschel an ihrem Pfahl hochklettern, so verankert sie ein weiteres Büschel Byssusfäden ein Stückchen weiter oben und zieht sich daran hoch. Den alten Faden löst sie ab und wiederholt die Prozedur. Die Steckmuschel Pinna nobilis produziert übrigens so lange Fäden, dass kostbare Stoffe daraus gewebt werden. Legenden sagen, dass das Goldene Vlies des Jason aus dieser Muschelseide bestand. Falls dem so ist, erübrigt sich die Suche danach – obwohl die überwiegend aus Eiweiß bestehenden Fäden sehr widerstandsfähig, zug- und feuerfest sind, sind sie beliebter Mottenfraß.
Stimmt es, dass sich Sonnenblumen – wo vorhanden – nach dem Passatwind ausrichten?
Geert Baumgarten, per E-Mail
Noch im 16. Jahrhundert galten Sonnenblumen als Raritäten. Sie waren aus Amerika zu uns gekommen und galten wegen ihrer großen Blüte als kostbar. Es wundert nicht, dass sie zunächst fast nur in den königlichen Gärten Europas wuchsen. Heute dagegen lächeln uns im Sommer ganze Felder der fröhlich-gelben Köpfe entgegen. Auf Ihrer Reise bemerkten Sie, Herr Baumgarten, dass sich die Blumen in Richtung des stetigen Passatwinds zu neigen scheinen. Vermutlich haben Sie dieses Phänomen nachmittags beobachtet, denn: Die Sonnenblume wendet ihr Gesicht stets zur Sonne. Am Nachmittag weht auf der Nordhalbkugel der Nordostpassat der Sonne entgegen, die dann im Südwesten steht. Für den Rest des Tages gilt die Beobachtung allerdings nicht, da sich die Blüten stets der Sonne zuwenden, die ihren Stand vom Aufgang im Osten bis zum Untergang im Westen ständig verändert. Dies bedeutet, dass Sonnenblumen auf Nord- wie Südhalbkugel nur nachmittags in dieselbe Richtung zeigen wie der jeweils vorherrschende Passat.
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Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder per E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Albert Gerdes und Kirsten Achenbach vom DFG-Forschungszentrum Ozeanränder an der Universität Bremen.
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