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Was hat die Robinson-Crusoe-Insel im Pazifik mit dem atlantischen Eiland aus Daniel Defoes berühmtem Roman zu tun?
Jürgen Höewels, Bremen

Die beiden Inseln haben einiges gemeinsam: Beide gehören zu Südamerika, beide sind vulkanischen Ursprungs, und beide waren jahrelang die Heimat von Robinson Crusoe - nur die eine literarisch, die andere in Wirklichkeit. Tobago, die südlichste der Kleinen Antillen, liegt vor der Küste Venezuelas, nahe der Mündung des Orinoko. In der modernen Reiseliteratur trägt sie häufig den Beinamen „Robinson-Crusoe-Insel", denn von den karibischen Inseln ähnelt sie der Vorlage in Daniel Defoes Roman am meisten. Im Pazifik dagegen, etwa 670 Kilometer vor dem chilenischen Valparaíso, liegt die zum Juan-Fernández-Archipel gehörige Insel Más a Tierra („näher am Festland"). Kürzlich wurde dort sogar ein Schatz entdeckt, den Piraten vor 300 Jahren zurückließen. Einer ihrer wenigen wirklichen Bewohner war der schottische Seefahrer Alexander Selkirk, der 1704 nach einem Zerwürfnis mit seinem Kapitän hier zurückblieb und erst viereinhalb Jahre später gerettet wurde. Seine Erlebnisse erschienen 1713 in der Zeitschrift „The Englishman". Vermutlich waren sie es, die Defoe zu seiner Romanfigur inspirierten. Más a Tierra ist also die „echte" Robinson-Insel. Und seit 1966 heißt sie auch offiziell so. Vermutlich verlegte Defoe seine Geschichte, um sich nicht vorwerfen zu lassen, er habe abgekupfert.


Warum haben Schiffe eine Galionsfigur?
Gerrit Ruhland, Bremen

Drachen, Löwen, Frauengestalten, seit je schmücken - zumeist hölzerne - „Schutzengel" den Bug von Schiffen. Angebracht werden sie am Bug direkt oder am „Galion" (spanisch = Balkon), einem erkerartigen Vorbau. Die Figuren sollten ursprünglich die Himmelsmächte gnädig stimmen und die Schiffe gegen Sturm und Meeresgeister schützen. Die Seeleute glaubten nämlich, auf dem Meer den Göttern schutzlos preisgegeben zu sein. Darüber hinaus sollten manche Figuren gegnerischen Schiffen Angst machen. Die Drachenköpfe der Wikingerboote waren sogar so furchterregend, dass man sie in heimischen Gewässern verbot. Bei kleineren Schiffen hatte die Figur durchaus auch praktischen Wert: Ihr Gewicht verbesserte die Lage im Wasser und damit die Segeleigenschaften. Und nicht zuletzt glaubten - und glauben noch immer - viele Seeleute, ein Schiff sei lebendig und die Bugfigur das Abbild seiner Seele. Viele weigerten sich früher, auf Schiffen ohne Galionsfigur anzuheuern. Geht sie verloren, misslingt angeblich die Reise - ein Missgeschick, das dem Schulschiff „Gorch Fock" in den letzten Jahren zwei Mal passierte.


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mare No. 54

No. 54Februar / März 2006

Ihre maritimen Fragen können Sie per Telefon (0800/218 218 2, gebührenfrei) oder E-Mail (wat@mare.de) stellen. Es antworten Ihnen Jana Stone und Ulrike Prange von MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen.

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